Kopfhörerverstärker: Besserer Klang und mehr Power

Kopfhörerverstärker: T+A_ SolitaireP+HA200

Kopfhörerverstärker heben den Musikgenuss und helfen bei schwachen Signalen von mobilen Geräten oder Computern. Die Kopfhörerverstärker – kurz KHV – sind in jedem Gerät zu finden, das einen Kopfhöreranschluss besitzt. Meist für einen so genannten Klinkenstecker von 3,5 Millimetern Durchmesser. Im Heimbereich findet man auch Buchsen für Stecker mit 6,3 Millimetern Durchmesser. Und hinter diesen Buchsen sitzt bei den meisten Smartphones, Tablets und Computern leider der billigste Schrott als Verstärker. Ein Spar-Operationsverstärker für nicht einmal 30 Cent – that’s it. Warum? Die Hersteller wollen Kosten sparen, und zumindest mobile Geräte sollen auch möglichst wenig Strom verbrauchen. Wenn Sie also erstens nicht laut und zweitens nicht gut laut und drittens nicht lange laut hören können, weil aufgequollene, unpräzise Bässe, unverständliche Sprache und zischelnde oder dumpfe Höhen schlicht nerven, kaufen Sie erst einmal einen guten Hörer. Und dann denke Sie über einen KHV nach. Passend zum Einsatzzweck des Hörers.

Mit kombinierten DA-Wandlern und Kopfhörerverstärkern wie dem Helm Bolt Dac/Amp von Helm Audio holt man High-End-Klang auch aus mobilen Devices. Der MQA-spezifizierte Wandler bezieht seinen Strom vom Smartphone.

Kopfhörerverstärker am Rechner

Den Fall des mobilen Entertainments lassen wir mal außen vor, beim Joggen oder im Fitnessstudio zählt möglicherweise High-End-Klang nicht primär. Wer seine Musik – auch zu Hause – via Tablet, Notebook oder überwiegend am beziehungsweise vom Computer mit Kopfhörer genießt (egal, ob von Festplatte oder gestreamt), der kann relativ problemlos gleich an zwei Wohlklangfronten aufrüsten. Weil der Ton in digitalen Devices ja digital gespeichert und verarbeitet wird, wir Menschen aber nach wie vor analog hören, braucht es einen Digital-Analog-Wandler, kurz DAC. Im Rechner sind die auf den Soundkarten implementiert – und leider in den meisten Fällen ziemlich mau.
Praktischer Weise gibt es viele KHVs in Kombination mit einem DAC. Für 200 Euro bekommt man allemal auch schon beim Wandler bessere Qualität als normalerweise in Rechnern. Wer also am Rechner den besseren Sound haben will, sollte sich mal bei DAC/KHV-Kombis um-schauen – der Markt bietet reichlich. Vorher sollte man aber sicher gehen, dass auf beiden Seiten die richtigen Schnittstellen vorhanden sind. Wer in hoher Qualität streamt (high resolution), schaut natürlich auch nach, ob der DAC entsprechend hohe Datenraten verarbeiten kann. Aber die meisten externen Wandler schaffen – dank längst entsprechend gerüsteter Standard-ICs – selbst Raten mit 24 Bit Wortbreite und 192 Kilohertz Sampling-Frequenz. Für Nicht-Techniker: Das sind ungefähr 1000 Mal so viel Daten pro Sekunde als bei einer CD.

T+A Solitaire P: Mit diesem planarmagnetostati-schen Hörer stieg der deutsche Hersteller T+A in den Kopfhörermarkt ein. Und zwar von ganz oben. Mit eigenem Verstärker HA 200 in die Preisklasse um 4800 Euro.

Kopfhörerverstärker an der Anlage

Wer nun noch ganz altmodisch die alten Silberscheiben hört, möglicherweise sogar noch LPs genießt oder auch High Resolution Files in eine hochwertige HiFi-Anlage einspeist, wird seinen Verstärker möglicherweise auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit so aufdrehen können, wie er gerade möchte. Möglicherweise hat der CD-Spieler sogar noch einen Kopfhörerausgang, sehr wahrscheinlich hat den aber der zentrale Verstärker. Doch insbesondere im bezahlbaren Bereich zählen auch bei guten (Voll)Verstärkern die Kopfhörerausgänge eher zu den Stief-kindern der Entwickler – der Rotstift ihrer Controller setzt nur zu gerne auch da an. Also muss auch hier oft ein 08/15-Opera-tionsverstärker hinter der Klinkenbuchse seine Alibiarbeit verrichten.
Wer nun einen richtig guten Kopfhörer hat, will für ihn natürlich möglichst optimale Versorgung. T+A etwa versorgt seine planarmagnetostatischen Top-Hörer mit eigenen Amps. Auch elektrostatische Hörer benötigen spezielle Speiseteile. Aber gerade die mit Abstand am weitesten verbreiteten dynamischen Hörer profitieren von mehr Power. Alle guten KHV für dynamische Hörer können problemlos auch hochohmige Kopfhörer (ab 200 bis 600 Ohm und darüber) mit ausreichend Saft beliefern. Viele Modelle bieten sogar zwei Anschlüsse, so dass der Partner mit dem eigenen Hörer auch mitlauschen kann. Sogar KHV mit separater Lautstärkeregelung für Zweit-hörer gibt es. Fazit: Wichtiger und preiswerter aber ist die Botschaft, dass auch Otto-Normalhörer schon mit vergleichsweise wenig Geld seinen Ohren viel Gutes tun kann. Erstens mit manierlichen Kopfhörern, zweitens mit einem passenden Kopfhörerverstärker. Die nützen den Ohren im Wortsinn ganz direkt. Und jeder Cent, den man für sein empfindlichstes Sinnesorgan investiert, lohnt fürs Leben. High-End-Klang kommt dann noch dazu.

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