Hi-Res-Kopfhörer: Die Paarung entscheidet

Für beste Audio-Qualität ist bei Hi-Res-Kopfhörer mit Bluetooth die Technik im Sender und Empfänger auschlaggebend. Dann hört man optimalen Sound.
Sehr preiswerte kabellose Kopfhörer verwenden oft SBC (Low Complexitiy Subband Codec), da dieser Codec lizenzfrei ist. Der Klang ist eher bescheiden, allerdings ist der Standard entsprechend weit verbreitet. Qualitativ überlegen, haben sich inzwischen die Codecs AAC (Advanced Audio Codec) und aptX (Audio Processing Technology) als zuverlässige Übertragungsstandards etabliert. Da für die Hersteller Lizenzgebühren anfallen, ist es wichtig darauf zu achten, dass der entsprechende Codec von Quelle und Bluetooth-Kopfhörer verarbeitet wird.

So unterstützen beispielsweise iPhones oder Tablets von Apple den Codec AAC, nicht aber aptX. Musik können Sie dennoch hören, allerdings dann im qualitativ schwächeren SBC-Standard. AAC und aptX ermöglichen eine Klangqualität auf hohem MP3-Niveau, sind aber in der Datenrate von CD-Qualität noch entfernt. Die mit Hi-Res betitelten Bluetooth-Modelle bieten heute aufwändigere, intelligente Codecs wie aptX HD, aptX Adaptive oder LDAC. Ihnen ist gemeinsam, dass sie deutlich mehr Daten übertragen und verarbeiten können. So bringt es die HD-Version von aptX auf 567 Kilobit pro Sekunde (zum Vergleich die CD erreicht 1411 kbit/s.) bei 48 kHz und 24 Bit. Eine klar spürbare Leistungs- und damit Klangsteigerung. LDAC (L-Digital Audio Codec) ist ein vergleichsweise neuer Übertragung-Codec von Sony. Er ermöglicht erstmals eine Übertragungsrate von 990 kbit/s bei 16 Bit Sampling-Tiefe und ist damit nahe an der CD. Allerdings benötigt LDAC mindestens das Android 8 Betriebssystem auf der Quellseite. Neben Sony gibt es derzeit Anbieter die LDAC unterstützten. Für das tatsächliche Klangerlebnis ist die Quelle mitentscheidend. In der Regel sind Musikdateien als MP3-Datei auf dem Mobiltelefon abgelegt – schon alleine um Speicherplatz zu sparen. Auch offeriert nicht jedes Mobiltelefon – und hierzu werden kabellose Hörer in erster Linie genutzt – die modernen Übertragungs-Codecs. AAC (Apple) und aptX (Android) dürfen zwar als Standard vorausgesetzt werden, bei höheren Datenraten aber sollte man zuvor genau die technischen Daten des Quellgerätes studieren. Ein Hi-Res-Bluetooth-Kopfhörer bringt nur bedingt Vorteile, wenn die Toninformationen in geringer MP3-Qualität ankommen.

Richtig interessant werden Hi-Res-Kopfhörer bei qualitativ hochwertigem Ausgangsmaterial, wie es beispielsweise manche Streaming-Dienste anbieten. Streamt man Musik in CD- oder eben Studioqualität, spielen Hi-Res-Kopfhörer ihre Trümpfe aus. Zwar passen auf dem Übertragungsweg auch hier systembedingt nicht alle Daten in die „Pakete“, doch je besser das Ausgangssignal, desto besser der Sound.
Festzustellen bleibt, Bluetooth-Kopfhörer bieten noch keine Studioqualität im audiophilen oder professionellen Sinn. Das liegt aber weniger an den Kopfhörern selbst. Der jeweils implementierte Codec verhindert das. Die Bezeichnung Hi-Res rührt daher, dass die entsprechenden Bluetooth-Kopfhörer höhere Datenraten als nur MP-3-Qualität verarbeiten können. Am Ende entscheidet das Zusammenspiel aller Elemente über den Klang. Ist ein Kopfhörer mit neuester Technik und hochwertigen Wandlern ausgestattet, dürfen Sie die Erwartungen durchaus hoch ansetzen. Bereits mit AAC sind sehr beeindruckende Sound-Erlebnisse möglich, wie das beispielsweise die Modelle von Apple oder Bose nachdrücklich belegen.