Wenn eine schon bestehende Audio-Anlage keine Internet-Fähigkeiten hat, dann kann man einfach diese HiFi-Komponenten mit Streaming aufrüsten. Hier ein paar Lösungen.
Die Frage treibt sicher den einen oder anderen media@home-Leser und sicher noch immer sehr viele HiFi- und Musikfans um: Da steht eine schöne, noch immer fantastisch klingende Anlage aus der guten alten Zeit zu Hause. Alles andere als schrottreif, aber in Bezug auf neue und neueste Digitaltechnik hoffnungslos veraltet. Damit sind natürlich in erster Linie diese wundervollen Netzwerkdienste wie Qobuz gemeint, die für kleines Geld den Zugriff auf Millionen Songs und klassische Musikwerke in ganz hervorragender Klangqualität bieten. Alles was man braucht, ist ein Internetanschluss und man kann bestehende HiFi-Komponenten mit Streaming aufrüsten.
Und klar, natürlich haben Sohn oder Tochter (oder man selbst) schon eine stattliche Musiksammlung auf dem Smartphone – aber geliefert wird bislang nur an deren Ohrstöpsel. Irgendwie muss das doch auf die Anlage zu bringen sein. Die gute Nachricht: Die entsprechenden Helferlein gibt es längst. Die andere gute Nachricht: Sie kosten nicht die Welt. Und die dritte gute Nachricht: Einige von ihnen passen auch optisch zu bestehenden Komponenten – oder sie können sich problemlos irgendwo verstecken lassen.
Die vier Bedientasten des displaylosen Netzwerkspielers Cambridge „AXN10“ schalten nur die Internet-Radio-Funktion. Den Rest übernimmt die App StreamMagic auf dem Smartphone. Das Gerät unterstützt Streaming-Dienste Spotify Connect, TIDAL und Qobuz. Außerdem gibt es einen Phono-Eingang.
Einfache Bedienung
Die vierte im Bunde der guten Nachrichten: Inzwischen gibt es ausgereifte Bedienkonzepte, die auch Neulingen oder Technikmuffeln den Eintritt in die wunderbare Netzwerkwelt ohne Zweitabitur ermöglichen. Meist mit einer App für das Smartphone, das ja nun wirklich fast jeder heutzutage hat. Ein Beispiel liefert die englische Firma Cambridge Audio. Deren Streamer „AXN10“ bietet neueste Technik im klassischen 43-Zentimeter-Format ohne ein verwirrendes Display und mit StreamMagic eine App, die das stressfreie Streamen zum Kinderspiel macht. Im Zweifelsfall zeigt auch hier der media@home-Händler gerne die Möglichkeiten auf. Auch klanglich voll überzeugend.
Eine Alternative im Format einer kleinen Zigarrenschachtel kommt von NuPrime. Der „Omnia WR-2“ (lateinisch omnia: alles) macht seinem Namen alle Ehre und bietet (fast) alles, was das Herz begehrt. Wie der Cambridge auch Internetradio und natürlich auch drahtlose Konnektivität per WLAN und zusätzlich einen HDMI-Anschluss mit Audio Return Channel (ARC). Der ermöglicht dann die Integration in die Heimkinoanlage oder bindet bodenständig den Fernseher ein. Auch hier zaubert schon die Bedien-App ein Lächeln auf die Lippen.
Einfaches Bindeglied
Was nun aber, wenn ich einfach nur die Playlist vom guten neuen Smartphone, Tablet oder Laptop ohne viel Gedöns über die gute alte Anlage abspielen will? Oder die Kumpels oder Freundinnen ihre Listen mitbringen und „mal ganz schnell“ einen brandheißen Tipp loswerden oder die Party mit neuen Dancefloor-Klängen zum Kochen bringen wollen? Mit Bluetooth dürfte heute jedes Smartphone gerüstet sein – und Ge-räte wie der „Aune Flamingo BD“ machen aus den drahtlos verschickten, digitalen Zahlenreihen ohne viel Aufhebens analoge Spannungszüge, mit denen zum Beispiel der „Aux“-Eingang am alten Vor- oder Voll-verstärker etwas anfangen kann. Dass das smarte Kistlein sogar eine Röhre in der eigenen analogen Ausgangsstufe hat, wird die High-Ender unter den Interessenten freuen. Falls schon ein frei zugänglicher, hochwertiger Digital-Analog-Wandler an Bord der Heimanlage (beispielsweise in dem seinerzeit für teuer Geld gekauften CD-Spieler) sein sollte, lässt sich der auch über die Digitalausgänge des Flamingo beliefern. Klanglich braucht sich der kleine „Aune“ im Übrigen auch nicht zu verstecken, die Messwerte geben gleichfalls keinen Anlass zur Kritik. Die Brücken zwischen „alter“ und „neuer“ HiFi-Welt gibt es also reichlich. Man muss nur noch drüber gehen.