Das Setup dieser Anlage von T+A wird durch einen hochwertigen Plattenspieler von Thorens ergänzt und landet in der Preisklasse um 8000 Euro.
Möglicherweise erinnert sich so mancher Musikfreund noch an die gigantischen „Musiktruhen“ der 1960er oder gar die mehrstöckigen „HiFi-Türme“ der 1970er. Viele Hausfrauen hassten sie schon aufgrund ihres Platzbedarfs, viele Männer liebten sie, auch weil man mit ihnen ordentlich „was herzeigen“ konnte. Diese Zeiten sind vorbei. Längst ist auch fortschrittlichste Technik in kleinen Gehäusen zusammengewachsen. Ein Paradebeispiel ist die „Cala CDR“ des deutschen Herstellers T+A aus Herford. Das Zauberding misst gerade mal 37 x 11 x 25 Zentimeter, wiegt gerade mal sechs Kilogramm und zählt doch zu den absoluten Hightech-Schwergewichten der All-in-Ones.
Volle Ausstattung, volle Power
Die „Cala“ hat einen „roon ready“Streamer an Bord, der in weiten Teilen aus dem so großen wie schweren Musicplayer „MP 3100 HV“ stammt, der wiederum – kurz mal die Luft anhalten – fast 25000 Euro kostet. Dieser Gigant kann zwar im Gegensatz zur „Cala“ auch Super-Audio-CDs abspielen, aber normale CDs laufen natürlich auch in der kompakten „Cala“, die möglicherweise daher auch den Zusatz „CDR“ trägt.
Der Sockel des hochkompakten, hochleistungsfähigen Streaming-CD-Receivers lässt sich auf Wunsch beleuchten.
Ein ausgewachsener Tuner für digitales und analoges Radio steht genauso zur Verfügung wie ein USB-Eingang für digitale Zulieferer, die aber auch gerne drahtlos per Bluetooth/WLAN reinfunken dürfen. Alles wird nach allen Regeln der Kunst verstärkt. Bei der Ausgangsleistung von mehr als 100 Watt pro Stereokanal dürfte kaum ein Lautsprecher die Endstufen in die Knie zwingen. Mehrere Fachmagazine haben nachgemessen: T+A hat nicht geschummelt bei der Leistungsangabe der eingebauten Schaltendstufen.
In der Preisklasse um 3000 Euro finden sich die Dreiwege-Bassreflex-Säulen. Sie spielen extrem fein, aber auch sehr laut. Ain Allround-Supertalent.
Da braucht man sich also keine Gedanken machen, wenn da auch richtig große Lautsprecher für raumfüllende Klänge sorgen sollen. T+A baut selbst eine beeindruckende Riege von kleinen bis sehr großen Schallwandlern. Unsere Wahl fiel hier auf die „ST21“ aus der „Pulsar“-Serie. Die sieht in exzellent aufgetragenem schwarzen oder weißen Schleiflack einfach zeitlos gut aus – und kann tatsächlich mit ihren vier Chassis auf drei Wegen ein Wohnzimmer in einen Konzertsaal verwandeln.
Wir mussten immer wieder staunen, wie souverän die Kombi aus „Cala“ und „Pulsar“ auch riesige Orchester oder rasende Rockbands in die Hörräume holte. Mancher Techno-Fan wird vielleicht den letzten krawalligen kick vermissen, aber dafür gäbe es im Zweifelsfall sogar noch einen per Bassmanagement professionell beherrschten Subwoofer-Ausgang an der Zentrale. Und für die Dröhnung direkt am Kopf gibt es noch einen bärenstarken Kopfhörerausgang.
Volle Drehung
Die Türme der Vergangenheit krönte meist ein Plattenspieler. Den kann selbst der Tausendsassa „Cala CDR“ nicht bieten. Schon alleine, weil eine LP mit ihren 30 Zentimetern Durchmesser überstehen würde. Obwohl einer der Hochpegeleingänge sich per Software auch für MM-Tonabnehmer hochrüsten lässt, wählten wir als analogen Zuspieler den Thorens „TD 402 DD“.für die Anlage in der Preisklasse um 8000 Euro. Er hat einen recht guten Phonoverstärker an Bord und entsprechend flexibel auch anderen Anlagen gut zu Gesicht steht.
In der Preisklasse um 800 Euro bekommt man den Thorens-Plattenspieler. Der eingebaute Phonoverstärker lässt sich der direktgetriebene Spieler problemlos integrieren.
Doch mit seinem klassischen Look für das klassische medium Vinyl passt er irgendwie ausgesprochen gut zu dem T+A Ensemble. Denn sein Direktantrieb – ein Novum in der über 140-jährigen Firmengeschichte – birgt ja auch Hightech im Verborgenen. Klanglich zu verstecken braucht sich der Dreher mit dem am Karbon-Tonarm eingebauten Tonabnehmer Audio Technica „AT VM95E“ schon mal ganz bestimmt nicht. Wie so oft bei preiswerten Plattenspielern setzt man freilich beim Pickup am wirkungsvollsten spätere Tuningmaßnahmen an.