Im Segment der Preisklasse um 10.000 Euro spielen elac-Lautsprecher mit einem Denon-Vollverstärker zusammen. Außerdem im Programm ein Thorens-Plattenspieler und Silent-Angel-Streamer.
In einer großen HiFi-Anlageberatung wie in dieser Ausgabe von media@home dürfen sie natürlich nicht fehlen: elac. Die Traditionsfirma mit fast 100-jähriger Geschichte baut zwar auch Plattenspieler und andere Komponenten, doch für ihre Lautsprecher sind die Kieler weltweit bekannt. Die Angebotspalette von elac umfasst viele Preisklassen. Nur eines sind die Boxen aus dem Norden nie: Billig. Bei der Wahl einer hinsichtlich des Preisklang-Verhältnisses besonders günstigen elac fiel uns die „Solano FS 287“ besonders auf. Auch deshalb, weil sie so gar nichts Auffällig-Protziges an sich hat. Dafür saubere Ingenieurskunst in sich. Allen voran der JET-Hochtöner, der bei den Kielern inzwischen in der sechsten Generation für die hohen Töne zuständig ist. Er beruht auf der Air-Motion-Transformer-Technik (AMT). Die ist nicht trivial. eine dünne, nichtleitende Folie wird mit mäandernden Leiterbahnen versehen und dann in Falten gelegt – wie bei einer Ziehharmonika.
Elac-Lautsprecher gibt es als Paar in der Preisklasse um 3000 Euro. Mit seinen edlen Jet-6-Hochtöner steht dieser Lautsprecher für feine deutsche Ingenieurskunst.
Durch einen Magneten angetrieben werden die einzelnen Falten so in Schwingungen versetzt, dass die in den Vertiefungen zwischen den Falten liegende Luft im Takt der Frequenz beschleunigt wird. Was sich hier kompliziert liest, klingt im richtigen Leben faszinierend, so man denn die Technologie beherrscht. Das gilt auch für die tonale Grundlage: Zwei Konus-Chassis sorgen für den Tieftonbereich, eines davon dann für den Grund- und Mitteltonbereich – man spricht hier von 2 ½ Wegen. Was auf denen dann aus den knapp einen Meter hohen, entweder weiß oder schwarz hochglanzlackierten Bassreflexgehäusen herauskommt, kann wirklich begeistern: packende Stimmen, satte Bässe mit Punch, toller Detailreichtum.
Kraft und Kultur
Einziger Nachteil: Um sich voll entfalten zu können, braucht die „elac Solano FS 287“ mit ihrem überschaubaren Wirkungsgrad vom Verstärker richtig Power. Kein Problem für den Kraftmax „Denon PMA-A 110“. So wie elac in Deutschland, zählt Denon in Japan mit dort 110-jähriger Historie zu den absoluten Traditionsherstellern. Und mit dem neuen Vollverstärker-Flaggschiff fuhren sie einmal mehr Ruhm und Ehre ein. Die angegebene Leistung von zweimal 160 Watt übertraf der Amp in den Laboren der Testzeitschriften locker.
Vor allem aber spielt er seine Kraft mit einer Klangkultur aus, die in dieser Klasse ihresgleichen sucht. im Gegensatz zu vielen in den zuvor vorgestellten Zentralen hat er keinen Streamer an Bord, dafür aber einen überragenden Digital-Analog-Wandler (DAC) und einen wirklich feinen Phonovorverstärker. Also keine kompromissbehaftete, eierlegende Wollmilchsau, sondern geradezu prädestiniert für ausgewiesene Spezialisten als Zuspieler.
Zahlen und Kunst
Wo es um Digitaltechnik im Audiobereich geht, da hat sich die chinesische Informationstechnikfirma Thunder Data mit ihrer HiFi-Tochter Silent Angel längst einen Namen unter Kennern gemacht. Ihr Boss Dr. Eric Jian Huang hat in Deutschland studiert und gibt seinen Geräten gerne Namen mit „deutschem“ Anklang. Sein reiner Streamer „Rhein“ ist genau das richtige, puristische Frontend für Digitalfans mit feinen DACs, die exquisite Technik, optimiert für Audioanwendungen, haben wollen.
Der Rhein Z1 ist ein speziell auf Musik ausgerichtetes Gerät, dessen Design und Technologien auf verlustfreien Klanggenuss ausgerichtet sind. Die Modelle von Silent Angel sind „roon ready“ und eine nützliche Ergänzung zu einer Anlage in der Preisklasse um 10.000 Euro.
Aufrüstungsoptionen
Die genuine Bedien-App ist zwar für Intensivnutzer nur suboptimal. Der kleine Kerl mit Abmessungen 15,5 x 5,8 x 11,5 Zentimeter ist „roon ready“. Was er dann aus den seelenlosen Zahlenreihen der Streaming-Anbieter den DAC-Eingängen des Denon „PMA A110“ an Musik liefert, ist einfach großartig. Ein echter Zahlenkünstler.
Tradition und Moderne
Da sollte die LP-Wiedergabe nicht zurückstehen. Und da steht mit Thorens ein weiterer Traditionshersteller parat, der mit seinem Plattenspieler „TD 403 DD“ und mit dessen Tonabnehmer des dänischen Traditionsherstellers Ortofon „2M blue“ genau die passende Quelle für den Phonoeingang des dicken Denon lieferte.
Aufrüstungsoptionen
Der Plattenspieler in der Preisklasse um 1400 Euro ist ein direktgetriebenes Modell und sehr gutem Tonarm. Serienmäßig gibt es den starke Tonabnehmer Ortofon „2M blue“.