Wer die beiden wichtigsten High End Trends Vinyl und Streaming auf exzellentem Niveau genießen will, der kommt mit dieser Anlage schon sehr hoch.
Es gab Zeiten, da mussten High End Lautsprecher die Ausmaße von mannshohen Tresorschränken haben. Heute geht es auch mit vergleichsweise schlanken Säulen. Wie der KEF R5. Gerade mal etwas mehr als einen Meter hoch und keine 20 Zentimeter breit, ist dieser Lautsprecher klanglich eine Wucht. Und technisch etwas Besonderes, vereint er doch Mittel- und Hochtöner zu einem Koaxial-Chassis. Das bei KEF Uni Q genannte Wunderding wird in der R5 von zwei Basstreibern eingerahmt. Ein tiefreichender Bass, perfekte Raumabbildung und eine wundervolle klangliche Geschlossenheit sind die Folge von KEFs in Jahrzehnten erworbenem Knowhow.
Angetrieben wird die Engländerin von einem Verstärker gleichfalls aus dem Vereinigten Königreich. Der Cambridge CXA61 zählt zu den besten Vollverstärkern unter 1000 Euro. Nicht nur klanglich, auch elektrisch bleibt der sehr stabile Amp auch der KEF gewachsen. Noch immer ist die Meinung weit verbreitet, eine möglichst hohe Wattleistung mache einen guten Verstärker aus. Was die Potenz angeht, spielt aber die Stromlieferfähigkeit eine mindestens genauso wichtige Rolle. Die KEF etwa, mit einem Impedanz-Minimum von 3 Ohm, zieht schon mächtig Strom aus den Endstufen – und die Leistungsstufen des Cambridge A 61 können da gut mithalten.
High End Trends: Streaming und Vinyl
Einziges Manko des äußerlich so charmant zurückhaltenden Briten: Er hat keinen Phonoeingang. Aber das macht in unserem Fall glücklicherweise gar nichts. Denn wir gesellen ihm einen Plattenspieler hinzu, der den entsprechenden Phonovorverstärker bereits an Bord hat. Die Marke Technics ist zur Freude von Plattenspielerfreunden weltweit wieder auferstanden. Und mit dem SL 1500C haben die Japaner ein Rundum-Sorglos-Paket im Angebot, das vom Direktantrieb über den eingebauten Tonabnehmer bis hin zum schaltbaren Tonarmlift am Plattenende reichlich Raffinessen beinhaltet. Und dieser auch messtechnisch überzeugende Spieler klingt zudem sensationell für seinen Preis.
Im Verstärker eingebaut ist bereits ein hochwertiger Digital-Analog-Wandler (DAC) – da kann ein eventuell noch vorhandener CD-Spieler mit Digitalausgang andocken. Vor allem aber kann man den DAC als Einlasstor für Streaming nutzen. Wer keinen Computer in seinem Musikzimmer haben, aber trotzdem die volle Fülle des Digitalangebots nutzen will, dem empfiehlt sich als Brücke ins Netzwerk die Pro-Ject Stream Box S2 Ultra. Sie ist mit jedem Smartphone oder Tablet (Android oder iOS) zu bedienen, unterstützt die Streaming-Dienste Spotify, Tidal, Qobuz und HRA Streaming und kann über den implementierten TuneIn auch Internetradio mit tausenden Stationen empfangen – LAN-Anschluss genügt. Digital High Ender werden sich freuen, dass die Stream Box S2 Ultra, übrigens auch Roon ready, Datenformate PCM bis 32 Bit / 352,8 Kilohertz und DSD bis 256 verarbeitet.
Damit wird diese Anlage zu einem wunderbaren Allrounder, der aber preislich nicht in abstruse Höhen abhebt. Und trotzdem sowohl auf digitalem wie analogem Weg schon richtig hohe Ansprüche erfüllt.