Komfortabel Energie sparen: Mit Vernetztung optimieren

Komfortabel Energie sparen Öko-Optimieren

Heizung, Lüftungsanlage, Licht, Musiksystem, E-Auto – die Liste der Energieverbraucher im Haus wird immer länger. Ein Smart Home nimmt sich all dieser Geräte beim Energie sparen an. Das reduziert die Energiekosten, vereinfacht die Bedienung und stimmt auf Wunsch alle Verbraucher mit der Photovoltaik-Anlage ab.

Das Haus zu bedienen ist eigentlich ganz einfach. Um einen Raum aufzuheizen, dreht man den Heizkörper auf. Um das Licht anzumachen, drückt man auf einen Schalter. Und um die Waschmaschine zu starten, genügt ein Knopfdruck.

Doch wenn es ums Energiesparen geht, ist es häufg besser, wenn man dem Smart Home die Steuerung überlässt. Wer denkt schon immer daran, abends die Heizung im Bad zurückzudrehen, bei Abwesenheit alle Geräte vom Strom zu trennen oder die Waschmaschine dann einzuschalten, wenn genügend Strom von der Photovoltaik-Anlage zur Verfügung steht? Ganz zu schweigen davon, dass es nicht wirklich komfortabel ist. Wer will schon morgens im kalten Bad duschen, weil die Heizung über Nacht aus war? Oder wer kann schon tagsüber während der Arbeitszeit die Waschmaschine einschalten, weil die Sonne auf die Photovoltaik-Anlage scheint?

Energie sparen: Ein System für das gesamte Haus

Die Aufgaben für das Smart Home wachsen in Zukunf noch weiter, denn die Gebäudetechnik wird zunehmend komplexer. Photovoltaik-Anlage, Solarthermie, Lüftungsanlage, Batteriespeicher, Ladestation fürs E-Auto – diese Geräte sollten sich im Idealfall alle untereinander abstimmen.

Kommunizieren die Geräte miteinander, können Sie beispielsweise über einen Wandschalter den Abwesenheitsmodus aktivieren, der die Heizung herunterregelt sowie alle Lichter und Stand-by-Verbraucher ausschaltet. Viele Vorgänge können auch komplett automatisch ablaufen. Zum Beispiel: Die Heizung wärmt Räume nur zur gewünschten Zeit. Das Licht schaltet sich selbstständig aus, wenn im Raum keine Bewegung mehr erkannt wird. Oder alle Geräte wechseln in den Sparmodus, sobald keiner mehr im Haus ist.

Energieberater helfen weiter

Um sich einen Überblick über alle Energiespar-Möglichkeiten zu verschaffen, sind Energieberater eine gute erste Anlaufstelle. Sie betrachten Ihr Haus ganzheitlich und wissen, ob eine zusätzliche Isolierung, ein Heizungstausch oder ein Smart-Home-System bei Ihnen am sinnvollsten ist.

Konventionelle Sanierungsmaßnahmen wie der Heizkesseltausch oder das Dämmen stehen dabei nicht in Konkurrenz zur Smart-Home-Technik. Nach Meinung von Jürgen Leppig, Vorsitzender des GIH (Bundesverband für Gebäudeenergieberater, Ingenieure, Handwerker) würden sie sich eher ergänzen.


Interview: Jürgen Leppig über Smartes Energiesparen


Zum Beispiel minimiert das Isolieren der Hausaußenhülle die Energieverluste. Hier kann ein Smart-Home-System dafür sorgen, dass auch die Fenster möglichst wenig Wärme nach außen abgeben. Dafür fahren die Rollläden im Winter, wenn es kalt ist, automatisch nach unten, um die Fenster zusätzlich zu dämmen. Bei Sonnenschein fahren sie dagegen nach oben, damit die Sonne die Räume aufheizt. Im Sommer sorgt das Smart Home wiederum dafür, dass bei viel Sonne die Rollos unten sind, um die Innenräume nicht unnötig aufzuheizen. Das Einsparpotenzial durch ein SmartHome-System hängt viel von den individuellen Gegebenheiten ab – vom Gebäude wie auch von den Gewohnheiten der Bewohner. Eine ungefähre Abschätzung kann Christine Heidmann, Redaktionsleiterin des Ratgeberportals www.Energie-Fachberater.de, dennoch geben:

Allgemein gehen Experten davon aus, dass mit intelligenter Haustechnik bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden können. Dafür ist aber eben oft auch moderne Haustechnik wie eine neue Heizung und Lüftungsanlage erforderlich.

Energie sparen: Den selbst produzierten Strom optimal nutzen

Auch wer seine Energiekosten Core bereits durch eine Photovoltaik-Anlage, Solarthermie oder eine Wärmepumpe senkt, profitiert von einem Smart-Home bzw. Energiemanagement-System. Bei einer Solarthermie-Anlage kann ein Smart Home zum Beispiel die Pumpe regeln, die das aufgewärmte Wasser vom Dach in den Pufferspeicher transportiert. Über einen vernetzten Sonnensensor kann man bestimmen, dass die Pumpe nur bei sonnigem Wetter läuft, wenn warmes Wasser produziert wird. Bei der Photovoltaik-Anlage geht es hauptsächlich darum, den Eigenverbrauch vom Solarstrom zu maximieren.

Das erhöht die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlage, denn der Eigenverbrauch ist wegen der hohen Strompreise am attraktivsten,

erklärt Christine Heidmann.

Das gelingt, indem sich Verbraucher dann einschalten, wenn selbst produzierter Strom zur Verfügung steht. Hier spielen vor allem Großverbraucher eine Rolle, die nicht zu einer bestimmten Zeit laufen müssen, zum Beispiel Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner wie auch Wärmepumpe, Batteriespeicher und Elektroauto. Die Kombination einer Photovoltaik-Anlage mit einem E-Auto ist dabei besonders interessant. „Das ist eine klimaneutrale und kostengünstige Möglichkeit, das E-Auto aufzuladen“, erklärt Heidmann. Das lohne sich für die Eigentümer doppelt: „Die Nutzung des eigenen Solarstroms ist kostenlos, gleichzeitig erhöht sich der Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage.“ Das Smart Home kümmert sich nicht nur darum, dass das E-Auto dann geladen wird, wenn selbst produzierter Strom zur Verfügung steht. Es stimmt auch die Verbraucher im Haus mit der Ladezeit des Autos ab. Möglich wäre dadurch zum Beispiel, dass der Geschirrspüler erst mit dem Waschgang startet, wenn genügend Strom produziert wird. Mit dem Laden des Elektroautos beginnt das Smart Home erst danach, weil es erst später wieder benötigt wird. Zu einem anderen Szenario könnte es im Hochsommer kommen, wenn tagsüber nichts gewaschen werden muss und das Elektroauto nicht an der Ladestation hängt. In diesem Fall fließt der Strom in die Wärmepumpe, die das Zuhause kühlt.

Energie sparen – Experten sind gefragt

Wer ein solches gewerkeübergreifendes Smart-Home-System zum Energie sparen aufbauen will, benötigt einen Fachmann, der die einzelnen Geräte in das Smart-Home-System integriert und sie miteinander verbindet. Einen solchen Experten finden Sie beispielsweise in Ihrem media@home-Händler.

Die Integration vieler Geräte erfolgt dabei über Ihre Netzwerk-Buchse oder per WLAN, wodurch sich die Gerä- te mit dem Internet-Router und dem Smarthome-System verbinden. Das gilt für den Heizkessel, die Photovoltaik-Anlage und die Wallbox genauso wie für die Waschmaschine, den Fernseher oder die Musikanlage. Sollte ein Gerät keine Netzwerk-Buchse oder WLAN besitzen, helfen zum Teil vernetzte Schaltsteckdosen weiter, beispielsweise bei Waschmaschinen, Fernsehern und Musikanlagen. Dann lassen sich die angeschlossenen Geräte jedoch nur ein- und ausschalten.

Die Heizung vernetzen

Um die Heizkörper in den einzelnen Räumen in die Steuerung einzubeziehen, helfen vernetzte Heizkörperthermostate mit Stellantrieb weiter, die anstelle der konventionellen Drehregler montiert werden. Die Fußbodenheizung lässt sich wiederum über smarte Raumthermostate oder vernetzte Stellantriebe im Heizkreisverteiler einbinden. Für die Integration der Rollos gibt es Motoren, die bereits selbst vernetzt sind. Konventionelle Motoren lassen sich über ein Modul nachrüsten, das beim Motor oder im Rollo-Schalter eingebaut wird. Über die Installation eines solchen Unterputz-Moduls in den Lichtschalter kann auch die Beleuchtung ins Smart Home integriert werden, oder man verwendet gleich vernetzte Lampen wie Philips Hue. Da die Kommunikation zwischen Rollläden, Heizungen, Beleuchtung und Smart Home auch per Funk erfolgen kann, ist die Integration ohne große Umbauarbeiten möglich. Die größte Schwierigkeit ist nicht das Vernetzen der Geräte selbst, sondern sie in einem System zu kombinieren. Denn nicht jedes Smart-Home-System arbeitet mit Wärmeerzeugern, Ladestationen und Hausgeräten von jedem Hersteller zusammen. Die Aufgabe des Experten ist es deshalb, das ideale System zu finden, das die bestehenden und zukünftigen Geräte zu einem System zusammenführt. Anschließend kümmert sich der Experte darum, das Smart-Home-System so zu konfigurieren, dass Sie sich nicht mit der Technik der einzelnen Geräte beschäftigen müssen. Ziel muss es sein, dass sich das Smart Home im Hintergrund selbstständig darum kümmert, den Energieverbrauch zu minimieren, während Sie den neu erlangten Komfort durch das Smart Home genießen.

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