Wirkliche Alternativen zur Wärmepumpe gibt es kaum, wenn das ganze Haus mit Strom beheizt werden soll. Die verfügbaren Produkte sind Einzellösungen.
Eine Alternative sieht Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, Experte für Energie und autarkes Wohnen, allerdings in Infrarot-Heizungen. Voraussetzung sei ein gut isoliertes Gebäude, am besten in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage. „Die laufenden Kosten für Strom sind zwar bei einer Infrarotheizung höher als bei einer Wärmepumpe. Bei den Investitionskosten stehen jedoch 12.000 Euro für die Infrarotheizung 38.000 Euro für das Wärmepumpen-System in einem Einfamilienhaus gegenüber.“ Zudem sei eine Wärmepumpe wartungsintensiver. „Betrachtet man all diese Kosten und die Lebensdauer einer Wärmepumpe von 13 bis 15 Jahren, dann ist eine Infrarot-Heizung in einem Neubau wesentlich wirtschaftlicher“, erklärt Leukefeld.
Passend für jede Inneneinrichtung: Infrarot-Heizungen sind in verschiedenen Varianten erhältlich, von AEG zum Beispiel in Naturstein (Bild), aus Glas, als Spiegel oder als Bild.
Gegenüber Ölradiatoren und Heizlüftern haben Infrarot-Heizungen den Vorteil, dass sie vor allem über angenehme Strahlungswärme heizen. Treffen die Strahlen auf eine Person, fühlt sie sich sofort warm, auch bei geringer Raumtemperatur. Diesen Effekt kennt man von der Sonne, die ebenfalls mit Infrarot-Strahlen heizt. Tritt man vom Schatten in die Sonne, fühlt man sich sofort wärmer, obwohl die Lufttemperatur dieselbe geblieben ist.
Stromversorgung vom Dach
Egal ob Wärmepumpe oder Infrarot-Heizung, eine Kombination mit einer PV-Anlage lohnt sich in jedem Fall. Man heizt günstiger, tut etwas für die Umwelt und macht sich von Strompreisschwankungen unabhängig. Nur leider scheint die Sonne meist dann nicht, wenn man sie braucht. Das ist vor allem im Winter und abends der Fall, wenn alle daheim sind. Die Sonnenenergie sollte also am besten vom Tag für den Abend zwischengespeichert werden. Dafür eignen sich nicht nur Batteriespeicher. Wasserpufferspeicher für die Heizung und das Warmwasser sind ebenfalls eine Option und meist günstiger.
Das Wasser im Puffer wird so von der Wärmepumpe aufgeheizt, wenn selbstproduzierter Strom zur Verfügung steht, und genutzt, wenn Bedarf besteht.
Batteriespeicher punkten jedoch damit, dass sie ebenfalls Waschmaschine, Geschirrspüler, Ofen und Elektro-Auto mit Energie versorgen. Optimal lässt sich der selbstproduzierte Strom nutzen, wenn sich ein Energiemanagement- oder Smart-Home-System um die Verteilung des Stroms kümmert. Das System entscheidet etwa, wann der Strom ins Elektro-Auto, zur Waschmaschine, in die Batterie oder ins öffentliche Netz fließen soll.
PV-Anlagen für Mieter
Mit Balkonkraftwerken könne auch Mieter Strom selbst produzieren. Von Balkonkraftwerk, Stecker-Solaranlage oder Guerilla-PV spricht man, wenn die Photovoltaik-Anlage eine Maximalleistung von 600 Watt besitzt, einen Wechselrichter bereits mitbringt und sich so einfach an den Hausstrom anschließen lässt. Dennoch ist es ratsam, einen Elektriker vor der Installation zu konsultieren. Der Elektriker checkt den Stromkreis, an den das Balkonkraftwerk angeschlossen werden soll, und wechselt gegebenenfalls die Sicherung.
Er installiert auf Wunsch auch eine sogenannte Wieland-Steckdose, wie es der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) vorgibt. Zusätzlich kann der Elektriker überprüfen, ob Sie einen geeigneten Stromzähler mit Rücklaufsperre besitzen. Falls nein, tauscht ihn der Messstellenbetreiber (meist Netzbetreiber) aus. Die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und dem lokalen Netzbetreiber können Sie selbst vornehmen. Ist das erledigt, reicht es, das Balkonkraftwerk am Geländer des Balkons, auf einem Dach, auf der Terrasse oder im Garten zu installieren. Montagematerial liegt dem Paket normal bei oder ist optional erhältlich. Danach anschließen und fertig!
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