Energiemanagement: Mein Strom gehört mir!

Energiemanagement: Mein Strom gehört mir

Wäre das nicht was? Kein Geld mehr für Heizung, Licht und Sprit ausgeben, weil Sie Ihren Strom selbst nutzen und nicht ins Netz einspeisen. Was fast zu schön klingt, um wahr zu sein, funktioniert schon heute mit Energiemanagement in einem Smart Home.

So könnte es schon bald bei Ihnen zu Hause aussehen: Der selbst produzierte Strom aus der Photovoltaik-Anlage versorgt die Heizung, die Waschmaschine und das Auto mit Energie. Extra-Strom aus dem öffentlichen Netz ist nicht nötig und wenn, dann nur im Ausnahmefall. Möglich macht es ein Smart-Home-System, das Energieerzeuger und -verbraucher miteinander verbindet. Um Ihre Energiekosten auf ein Minimum zu reduzieren, ist jedoch noch eine zweite Zutat nötig. Diese besteht in Verbrauchern, deren Energieversorgung auf Strom basiert. Der Vorteil von Strom: Er lässt sich ohne großen Aufwand in verschiedene Energieformen umwandeln, zum Beispiel in Wärme- oder Bewegungsenergie.

Komplett auf fossile Brennstoffe verzichten

Im Haushalt setzen schon heute viele Verbraucher auf Strom: der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Herd und der Fernseher. Was lange noch fehlte, war die Heizung. Doch mit der zunehmenden Verbreitung von Wärmepumpen ändert sich auch das. Und beim Auto geht es ebenfalls voran mit einer ganzen Reihe an Elektro-Autos, die fossile Brennstoffe überflüssig machen. Wer Strom selbst produziert, kann deshalb schon heute komplett energieautark leben. Das Problem nur: Die Sonne für die Photovoltaik-Anlage und der Wind für das Windrad stehen nicht immer dann zur Verfügung, wenn man sie braucht. Eine mögliche Lösung: eine riesige Batterie, die den Strom zwischenspeichert, bis Sie ihn benötigen. Doch das geht nicht nur ins Geld, sondern die Batterie kann auch nicht alle Probleme in einem energieautarken Haus lösen.

Intelligentes Energiemanagement

Ein Problem besteht darin, dass für das Aufladen des E-Autos große Mengen an Strom durch die Leitung fließen. Sind gleichzeitig andere energiehungrige Verbraucher am Netz, zum Beispiel E-Herd, Waschmaschine oder Wärmepumpe, kann es zum Stromausfall kommen. Es braucht also eine Intelligenz, welche die Energieflüsse im Haus regelt, damit nicht alle Verbraucher gleichzeitig an sind. Das kann ein Smart-Home-System oder ein spezieller Energiemanager übernehmen. Eine Möglichkeit, Energieverbraucher ins Energiemanagement zu integrieren, sind Schaltsteckdosen, an die Sie Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner anschließen. Zum Teil starten jedoch Waschmaschinen nicht einfach den Waschgang, wenn ihnen Schaltsteckdosen Strom geben. Der Ausweg sind Waschmaschinen, die sich selbst mit dem Smart-Home-System verbinden. Solche vernetzten Haushaltsgeräte gibt es beispielsweise von Bosch, Siemens, Miele und Samsung. Aber Vorsicht: Nicht alle vernetzten Haushaltsgeräte lassen sich in alle Smart-Home-Systeme integrieren. Genauso sieht es bei Ladestationen für E-Autos aus.

Alle Geräte mit Energiemanagement integrieren

Batteriespeicher und PhotovoltaikAnlage lassen sich über einen vernetzten Stromzähler oder einen vernetzten Wechselrichter ins Smart Home einbinden. Sie teilen dem System den Ladestand der Batterie mit und wie viel Strom gerade produziert wird. In Abhängigkeit davon lassen sich Aktionen im Haus auslösen. Zum Beispiel: Wenn genügend Strom produziert wird, soll sich automatisch die Geschirrspülmaschine einschalten.

Komplexer wird das Energiemanagement, wenn Begrenzungen für die maximale Netzeinspeisung existieren. Per Gesetz dürfen viele Photovoltaik-Anlagen nur 70 Prozent der Maximalleistung der Photovoltaik ins öffentliche Stromnetz abgeben. Wer die KfW-Förderung für einen Batteriespeicher in Anspruch nimmt, darf sogar nur bis zu 50 Prozent der Maximalleistung ins Stromnetz einspeisen.

Keine Energie verschwenden

Das heißt, alles darüber wird vergeudet. Blöd wäre also: Die Photovoltaik-Anlage bringt mittags 80 Prozent der Maximalleistung, der Batteriespeicher ist aber voll, und auch der Geschirrspüler hat schon gewaschen. Ein Energiemanager kann das verhindern, indem er aufgrund der Sonnenprognose festlegt: Am Morgen soll der Sonnenstrom zunächst ins öffentliche Netz eingespeist werden, damit die Batterie mittags noch Kapazitäten frei hat, um die überschüssige Energie zu speichern. Eine andere Möglichkeit wäre, die Energie thermisch zu konservieren: zum Beispiel über eine Wärmepumpe oder einen Heizstab, die Wasser in einem Pufferspeicher erhitzen. Die Komplexität des Energiemanagements nimmt weiter zu, wenn ein Elektro-Auto ins Spiel kommt. Das sollte natürlich auch mit dem selbst produzierten Strom geladen werden. Es einfach so voll wie möglich zu laden hat of wenig Sinn. Zwar soll es am Abend mit Strom betankt werden, um mit ihm am nächsten Tag wieder in die Arbeit zu fahren. Es soll aber auch noch genügend Strom für die Nacht und den Morgen im Haus vom Batteriespeicher zur Verfügung stehen. Das Energiemanagement System sollte also wissen, wie viel Stromverbrauch im Haus noch zu erwarten ist, bis am Morgen das nächste Mal die Sonne scheint, und nur den Rest dem Auto geben – jedoch auch nicht zu wenig, damit genügend Strom für die Fahrt am nächsten Tag zur Verfügung steht.

All diese Aufgaben erledigen intelligente Smart-Home- bzw. Energiemanagement-Systeme automatisch, sodass Sie davon kaum etwas mitbekommen. Wenn Sie wollen, können Sie jedoch auf Ihrem Smartphone oder Tablet die Energieflüsse beobachten. Oder Sie nehmen dort Einstellungen vor, weil sich Ihre Gewohnheiten geändert haben.

Um solch ein umfangreiches Energiemanagement zu planen und zu installieren, kommen Sie nicht ohne die Hilfe eines Experten aus. Eine gute Anlaufstelle dafür ist Ihr media@home-Händler. Er weiß, mit welcher Lösung Sie die vorhandenen und zukünftigen Energieverbraucher verbinden können, und übernimmt die Konfiguration des Systems nach Ihren Wünschen. So werden Sie zum Selbstversorger, und steigende Strompreise können Ihnen egal sein.

Die mobile Version verlassen