Ratgeber TV-Kalibrierung: Mittendrin

Viele Anwender wissen nicht, wie korrekt einen Fernseher die Bilder wirklich darstellen kann. Das Potenzial moderner Flatscreens bleibt meist ungenutzt. Der Ratgeber TV-Kalibrierung zeigt was möglich ist.

Die Produktion eines Hollywood-Blockbusters verschlingt schnell mehrere hundert Millionen Dollar. Da fällt ein respektabler Anteil auf die Ga-gen der Schauspieler. Aber auch die Technik schlägt ordentlich zu Buche, denn was heute technologisch und qualitativ machbar ist, ist atemberaubend. Von diesen Fortschritten profitieren auch Endkonsumenten.

Wer in einen neuen Fernseher investiert, hat das Recht auf die bestmögliche Performance.

Denn nie zuvor waren TV-Displays in der Lage so viele Daten zu verarbeiten, so detailreiche und scharfe Bilder zu liefern wie heute. Modernste Modelle, wie beispielsweise der Sony Bravia XR Master Z9K, der mit seiner Upscaling-Funktion beinahe eine Auflösung von 8K erreicht, stehen synonym für diese Entwicklung. Zudem wächst die Zahl der Sender, Streaming-Dienste und Geräte, die Filme in hoher und höchster Auflösung zur Verfügung stellen.

Standard ist nicht Standard

Frisch aus dem Karton zeigen TVs in ihrer Werks- respektive Standard-Einstellung allerdings regelmäßig ein übersteuertes Bild mit viel zu grellen Farben. Eine bläulich strahlende Berg- und Schneelandschaft fällt zwar auf, aber Schnee ist nun mal nicht blau. Zudem bleiben viele Details verborgen. Hersteller bevorzugen ab Werk eine Einstellung, die durch ein spektakuläres Bild Aufmerksamkeit erregt. Hinzu kommt, dass jeder Hersteller die Standard-Einstellungen für sich selbst definiert und so ein echter Vergleich zwischen Modellen entfällt.

Über das Bild-Menü des TV sind Verbesserungen möglich. Dazu bieten sich Bilder aus der realen Welt an. Wir wissen, wie ein Laubbaum an einem Sommertag aussieht und können das Bild entsprechend näherungsweise anpassen. Richtig ist am Ende, was gefällt, auch wenn es nicht zu 100 Prozent das Original trifft.

Bereit für ein exzellente TV-Erlebnis

Geht es aber um fremde Welten, ferne Galaxien oder animierte Filme und Games gibt es keinen Referenzpunkt für unser Gehirn. Wie mag es auf Tatooine aussehen? Welches Licht strahlen Sonnen im Disney-Universum aus? George Lucas und die Macher der Star Wars Saga haben entschieden, wie es auszusehen hat. Sie haben sich zu jedem noch so winzigen Detail etwas gedacht. Das gilt für alle großen Film- und auch Game-Produzenten – was sie kreiert haben, ist das Original. Lichtführung, Farben und auch der Sound spielen eine tragende Rolle, unterstützen die Handlung. Schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnte man den Produzenten bestimmter Filme alleine an der Lichtführung identifizieren.
Es geht hier nicht nur alleine um die Bildqualität, vielmehr geht es um die künstlerische Intention. Die unglaublichen Schlachtszenen auf dem Eisplaneten Hoth in Teil 5 der Star Wars Saga wirken im Original so packend und emotional, fast möchte man in Deckung gehen.

Wer mehrere Tausend Euro in einen Flatscreen investiert und noch zusätzlich für Filme in HD und UHD zahlt, hat zu Recht einen Anspruch darauf, das zu sehen und zu erleben. Wie kann diese ursprüngliche Qualität vom Set über die Produktion bis ins Wohnzimmer originalgetreu erhalten bleiben? Die Antwort lautet: professionelle Kalibrierung des TV. Eine solche Kalibrierung greift viel tiefer in die Menü-Strukturen des Fernsehers ein als das über das Bild-Menü möglich wäre. In Hollywood und allen großen Studios sind kalibrierte Monitore Pflicht. Sie stellen sicher, dass das Bild während der Bearbeitungsprozesse auf jedem Screen gleich aussieht. Dazu wurden beispielsweise Farborte und Gamma-Verlauf exakt festgelegt.
War diese Technik bis vor wenigen Jahren im Heimbereich aufwändig und kostspielig und eher echten Freaks vorbehalten, ist das heute wesentlich einfacher und preiswerter. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist das US-Unternehmen Portrait Displays, das das Kalibrierungssystem Calman entwickelt hat. Calman ist der de facto Standard in Hollywood. Disney, Lucasfilm, NBC, BBC, Sony, sie und viele mehr arbeiten mit Portrait Displays zusammen.