Klavier spielen erlebt eine Renaissance dank ePianos. Ein Trend, der ohne sperrige Flügel, muffige Unterrichtsräume und schlecht gelaunte Klavierlehrer auskommt. Schlaue Apps und innovative Lernansätze machen heute in Wochen möglich, was früher Monate dauerte.
Zugegeben: Selbst die smarteste App sorgt nicht dafür, dass musikalische Analphabeten über Nacht zu einem neuen Mozart werden. Aber Klavier spielen lernen geht inzwischen erheblich schneller als noch vor 20 Jahren – und es macht viel mehr Spaß, weil Fortschritte und Ergebnisse schneller hörbar werden. Außerdem, da sind sich Experten seit Jahren einig, sorgt schon die Beschäftigung mit einem Musikinstrument für kognitive Verbesserungen in allen möglichen Bereichen. Zum Beispiel beim Tagesaktuelle Preise erhalten Sie von Ihrem Händler vor Ort. Lernen einer Sprache, dem räumlichen Denken oder der Konzentrationsfähigkeit. Nicht nur bei jungen Menschen, sondern auch und gerade bei Erwachsenen. Also ran an die Klaviatur.
Moderne, digitale Pianos kommen mit den klassischen, bekannten Tasten, die allerdings je nach Ausführung digital oder analog funktionieren. Heißt im letzteren Fall: Die Anschlagskraft steuert die Lautstärke. Bei digitalen Tasten ist dies nicht möglich, beispielsweise in einer Piano-App auf dem Tablet – da gibt es nur zwei Zustände, Ton oder eben kein Ton. Vorteil: Die Lernkurve ist in diesem Fall sehr viel flacher. Und es gibt auch keine Pedale, wie bei den klassischen Vorbildern, die mit den Füßen bedient werden. So sorgt das rechte Pedal dafür, dass angeschlagene Töne länger weiterklingen. Das linke Pedal erzeugt einen etwas leiseren Ton mit geänderter Klangfarbe und das mittlere Pedal lässt nur den zuletzt angeschlagenen Ton weiterklingen. Ganz schön anspruchsvoll. Macht aber auch einiges her, schon rein optisch. So sieht ein Modell wie der „Digital Grand DG 30“ von Kawai auf den ersten, flüchtigen Blick aus wie ein regulärer Flügel. Mit dem Unterschied, dass es im Klangkörper selbst keine Saiten gibt, sondern ein hochklassiges Lautsprechersystem. Digitale Pianos bringen meist auch Bluetooth-Verbindungen für Kopfhörer, MP3-Playback, USB-Schnittstellen und andere Annehmlichkeiten mit. Zum Lernen empfehlen wir ein klassisches digitales Piano, also keine reine App. Zumindest dann, wenn genügend Platz und das entsprechende Kleingeld vorhanden sind.
Die besten digitalen Pianos
Gute Modelle sind aktuell zu Preisen zwischen 200 und 600 Euro zu haben. Dazu gehört unter anderem das Roland FP30 mit 88 normal großen Tasten, MP3-Play-back vom USB-Stick, Stereolautsprecher mit jeweils 11 Watt und Kopfhörerausgang. In einer ähnlichen Liga spielt auch das Privia PX-S1000 von Casio. Es bringt unter anderem 60 integrierte Praxisübungen mit, Splitfunktion fürs Tasten-feld und ein Metronom, um die korrekte Geschwindigkeit beim Spielen nicht aus den Ohren zu verlieren. Yamaha schickt mit dem NP32 Piaggero ein besonders günstiges digitales Piano ins Rennen, mit 76 Tasten, eingebauter Aufnahme-funktion und ebenfalls einem Metronom. Dieses Modell ist vor allem für Anfänger gut geeignet, die sich nicht sicher sind, ob Klavier spielen wirklich ihr Ding ist. Das sollte man bei der Anschaffung des erheblich teureren Modells Korg SV2 73 schon genau wissen. Tatsächlich eignet sich dieses Piano sogar für ambitionierte Profis und Bühnenmusiker. Eine Nummer kleiner kommt das Korg-Piano SP280 daher. Mit 88 Tasten, 22 Watt-Lautsprechern und Pedalen. Ein Klavier mit nur 76 Tasten, hat eine Octave weniger.
ePiano-Modelle
ePianos: Die besten Apps
Mit einem digitalen Piano ist es aber noch nicht getan. Schließlich lernt sich das Klavier spielen nicht von selbst. Hier kommen Apps ins Spiel, die es für Android, iOS, Windows und MacOS gibt. Besonders gut eignet sich flowkey für Anfänger – dank Live-Feedback und diversen Kursen zum Üben der grundsätzlich benötigten Fertigkeiten. Es stehen zudem zahlreiche bekannte Stücke zur Verfügung, die sich nachspielen lassen, jeweils optisch mit Noten und virtuellen Händen in Szene gesetzt. Fällig werden monatliche Gebühren.
Auf ein ähnliches Prinzip setzt auch der Konkurrent Skoove. Der Anbieter verweist auf eine KI-Funktion, die das eigene Klavierspiel analysiert und dann in die Lernkurse einfließen lässt. Das soll die Effektivität beim Lernen erhöhen.
Lumi ist als Kickstarter-Projekt erfolgreich umgesetzt worden. Das Startup bietet nicht nur eine App mit fast 300 nachzuspielenden Songs, sondern auch ein spezielles 600 Gramm leichtes Keyboard mit 24 beleuchteten Tasten, das sich erweitern lässt.
Der Akku hält rund sechs Stunden ohne Nachladen durch. Der Ansatz hat mit der klassischen Herangehensweise eines Klavierlehrers nichts zu tun, gerade deshalb aber versprechen die Macher intuitives Lernen und schnelle Erfolge. Die Kundschaft ist offenbar zufrieden, das Projekt generierte per Crowdfunding fast zwei Millionen Euro, ursprüngliches Finanzierungsziel waren nur 100.000 Euro.