Wer beim Spielfilm noch auf den Ton aus dem Fernseher setzt, macht etwas falsch. Soundbars liefern viel mehr Bass für Kinosound und glasklare Dialoge. Umsteigen lohnt sich.
Ton braucht aufgrund feinster, schwingender Membranen prinzipbedingt viel Raum zur Entfaltung. Fernseher werden gleichzeitig immer flacher. Ein schier unlösbares Problem. Große TV-Hersteller wie LG versuchen das zwar zu umgehen, indem sie die Lautsprecher in manchen Modellen kurzerhand in den voluminösen Standfuß verlagern. Aber das funktioniert natürlich nicht, wenn das neue 85-Zoll-Modell an der Wand hängt.
Insofern ist die Anschaffung einer Soundbar eine gute Idee, wenn der Fernsehabend wieder mal so richtig Spaß machen soll. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, sowohl beim Funktionsumfang als auch bei den Kosten. Wichtig ist, zunächst zu verstehen, worin der Unterschied zwischen 2.1- und 5.1-Modellen besteht. Im ersten Fall sind in der Soundbar nur zwei Lautsprecher verbaut – für links und rechts. Zusätzlich ein kleiner Subwoofer, der für den Wumms sorgt. Weil das menschliche Ohr tiefe Frequenzen nicht orten kann, scheint der Bass überall gleichzeitig zu sein. 5.1-Modelle wiederum nutzen drei Lautsprecher in der Soundbar (links, rechts, Mitte).
Außerdem den obligatorischen Subwoofer sowie zwei weitere Boxen hinter den Zuhörern. Es gibt auch Soundbars, die einen solchen Surroundsound versprechen, ohne zusätzliche Boxen im Rückbereich anzubringen. Das funktioniert über noch mehr zentral verbaute Lautsprecher, technische Kniffe, die dem menschlichen Ohr durch zeitliche Verzögerungen des Tons und spezielle Abstrahlwinkel Rund-um-Ton vorgaukeln. Nicht perfekt, aber inzwischen überraschend gut.
Tipps: Soundbar- und Boxen-Installation
Lautsprecher bewegen durch Membranschwingungen Luft. Je größer das Zimmer, desto mehr Luft und desto größer sollten die Boxen ausfallen. Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass genügend weiche Reflektionsflächen zur Verfügung stehen. Beispielsweise Teppich, Vorhänge, gut gefüllte Regale oder Pflanzen. Damit es keinen Hall gibt. Soundbars wiederrum sollten möglichst vorne an der Regalkante stehen oder – noch besser – direkt an der Wand angebracht werden. Der Grund ist simpel: Die Stellfläche ist eine Schallreflexionsfläche; je mehr Reflexionen, desto schlechter der Klang. Da die Lautsprecher innerhalb der Soundbar nur wenige Zentimeter über der Stellfläche angebracht sind, ist hier die Gefahr von unerwünschten Halleffekten besonders groß. Wenn ein eigener Subwoofer vorhanden ist, kann dieser unauffällig platziert werden. Denn Schallwellen mit einer sehr tiefen Frequenz kann das Ohr zwar wahrnehmen, nicht aber orten.