Wenn der Flachbildfernseher aussieht wie ein Gemälde an der Wand, dann passen sich elegante TVs perfekt in die Wohnlandschaft ein. Klar: Wer in teure Unterhaltungselektronik investiert, hat danach nur wenig Lust, in einer Art Rechenzentrum zu hausen. Das haben auch viele Hersteller erkannt. Sie bieten inzwischen zahlreiche Produkte an, die auf den ersten Blick nicht verraten, was sie eigentlich sind. Im Idealfall lösen Anschaffungen wie riesige OLED-Fernseher für die Champions-League-Saison also keine handfesten Ehestreitigkeiten mehr aus. Wir haben die aktuellen und intelligentesten Lösungen zusammengestellt.
Beovision Harmony: Alter Falter!
Einen besonders schicken Fernseher hat Bang & Olufsen inzwischen im Programm. Im Gegensatz zum Bilderrahmen von Samsung „The Frame“ tarnt sich das „Beovision Harmony“ getaufte Modell nicht als Leinwand, sondern nutzt seine flächigen Lautsprecher, um einen Großteil des schwarzen Displays zu verstecken.
Wird das Gerät angeschaltet, falten sich die beiden Boxen wie ein Schmetterling auseinander, der Fernseher fährt während-dessen in die Höhe. Ein 65 bzw. 77 Zoll großes OLED-Panel bringt der „Beovision Harmony“ mit. Da ahnt man schon, dass ein Kauf nicht das billigste Vergnügen sein wird. Als Betriebssystem kommt LGs elegante und gut bedienbare WebOS zum Einsatz, der TV ist mit Apple AirPlay 2 und Googles Chromecast kompatibel.
Samsung Serif: Der Hingucker im Wohnzimmer
Der Streit ist so alt wie Flachbildschirme selbst: Wer sich einen großen Fernseher anschaffen will, hat im Haushalt mindestens einen Mitbewohner, der sich über das „große, hässliche, schwarze Loch“ wahlweise im Wohnzimmer oder auch im Schlafzimmer beschwert. Viele Menschen verstehen einfach nicht die Faszination, die von riesigen Bildschirmen ausgeht. Oder sie wollen es nicht verstehen. Während sich das Problem notfalls mit einem an der Decke installierten Projektor lösen lässt, gibt es inzwischen einen perfekten Kompromiss, die eigene Ehe zu retten. Erst vor wenigen Monaten hat Samsung die Nachfolger seiner TV-Bilderrahmen „The Serif“ und „The Frame“ vorgestellt – in Display-Größen zwischen 43 und 65 Zoll mit QLED-Technik, 4K-Auflösung, HDR10+, 100 Prozent Farbvolumen und KI-Upscaling.
Im „Art Mode“ verwandelt „The Frame“ das Wohnzimmer in eine Art Kunstgalerie. Der von den Designerbrüdern Ronan und Erwan Bouroullec entworfene „The Serif“ ist in 43, 49 und 55 Zoll erhältlich, „The Frame“ in 65, 55, 49 und 43 Zoll. „The Frame“ passt Helligkeit und Farben des Motivs an das Umgebungslicht an. Um Energie zu sparen, schaltet sich der TV mithilfe eines Bewegungssensors automatisch aus, wenn niemand mehr im Raum ist. Über 100 Kunstwerke sind beim Kauf von „The Frame“ bereits enthalten, darunter Klassiker von Clau-de Monet, Camille Pissarro oder Edgar Degas. Zwei Gigabyte Speicher stehen für eigene Wer ke zur Verfügung, das reicht für etwa 400 Fotos in 4K-Qualität.
Mit vier verschiedenen Rahmen können Besitzer ihren „The Frame“ anpassen. Zur Auswahl stehen Varianten in Walnussoptik, Beige, Weiß und Schwarz. Nur ein einziges Kabel für alle AV-Signale sowie die Stromversorgung führt vom Bildschirm zu einer Box, wo alle weiteren Anschlüsse verborgen sind. Wer den TV nicht an die Wand hängen möchte, kann sich den Studio-Stand dazu kaufen, mit dem sich „The Frame“ wie ein Gemälde auf einer Staffelei frei im Raum aufstellen lässt. „The Serif“ wiederum nutzt NFC-Technologie, um sich in eine Art Musikbox zu verwandeln. Einfach ein Android-Smartphone an das NFC-Tag am Rahmen halten und der Fernseher wird im Ambient-Modus aktiviert. Per Bluetooth spielt das Gerät dann die Musik vom Smartphone über seinen Lautsprecher ab. Ach ja: Mit beiden Modellen lässt sich auch fernsehen. Netflix, Amazon Prime, Apple TV+, Apple Airplay 2 sowie HD+ und Waipu-TV sind bereits integriert.