Möglichst schnell weg von Gas und Öl: Durch die explodierenden Preise suchen viele deutsche Haushalte nach einer Alternative zu fossilen Brennstoffen. Häufig besteht sie in Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe. Doch für wen lohnt sich diese Kombi überhaupt und gibt es womöglich bessere Alternativen, um smart Heizkosten senken?
Wie die Heizkosten senken? Diese Frage treibt Millionen deutsche Haushalte derzeit um. Mit den steigenden Preisen für Gas und Heizöl nimmt die Furcht der Deutschen vor der dem kommenden Winter zu. Eine kurzfristige Lösung besteht im Aufrüsten der Heizung mit einer intelligenten Steuerung. Doch wer eine langfristige Lösung sucht, sollte auch über Alternativen zur vorhandenen Gas- oder Öl-Heizung nachdenken. Die Alternative einer Zentralheizung, die mit Holz befeuert wird, dürfte nur für die wenigsten interessant sein. Auch die Preise für Brennholz und Pellets sind gestiegen. Dem kann sich nur derjenige widersetzen, der ei-nen eigenen Wald besitzt.
Smart Heizkosten senken: Energie aus der Umwelt
Darum dürfte für viele nur der Umstieg auf Strom in Frage kommen. Hier sind es vor allem strombetriebene Wärmepumpen, die den Platz von Gas- oder Ölheizkessel einnehmen sollen. Der Grund: Dreiviertel der Energie kommt bei Wärmepumpen aus der Umwelt, nur ein Viertel aus der Strom-steckdose. Als Hauptenergielieferant dient die Umwelt mit Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Egal ob es sich um Luft-, Erd- oder Grund-wasser-Wärmepumpe handelt, das Prinzip ist immer gleich und lässt sich in drei Bereiche unterteilen: in die Gewinnung, die Nutzbarmachung in der Wärmepumpe und in die Beheizung. Im Kreislauf der Gewinnung zirkuliert in aller Regel Wasser (auch Sole genannt), das mit Frostschutzmittel versetzt ist. Es nimmt die Wärme vom Erdreich oder dem Grundwasser auf und transportiert es zur Wärmepumpe. Nur Luft-Wärmepumpen gewinnen die Energie leicht anders. Hier saugt ein Ventilator die Außenluft an, die ihre Wärme direkt an die Wärmepumpe abgibt. In der Wärmepumpe existiert ein zweiter Krauslauf. In diesem zirkuliert Kältemittel. In einem Wärmetauscher wird die Umwelt-wärme vom ersten Kreislauf auf das Kälte-mittel übertragen, das dadurch verdampft. Man spricht deshalb auch vom Verdampfer.
Unterschiedlich ist es bei Luft-Wärmepumpen, hier erhitzt die Außenluft das Kältemittel. Das Kältemittel passiert anschließend den Verdichter bzw. Kompressor, wobei sich durch die Komprimierung der Druck und die Temperatur des Kältemittels erhöhen. In einem zweiten Wärmetauscher gibt das heiße, unter hohem Druck stehende Kältemittel seine Wärme wieder ab. Es kondensiert dabei, deshalb auch der Name Verflüssiger. Über eine Drossel wird der Druck des verflüssigten Kältemittels reduziert, sodass es in seinem ursprünglichen Zustand zurück zum Verdampfer wandern kann und der Prozess von neuem beginnt. Im letzten Bereich, der Beheizung, wird die Wärme im Haus verteilt oder einem Heizungspuffer- bzw. Warmwasserspeicher zugeführt. Das passiert meist über Wasser, das über den Wärmetauscher vom Kältemittel aufgeheizt wurde. Da sich dieser Prozess auch umkehren lässt, sind Wärmepumpen in Verbindung mit Flächenheizungen wie einer Fußbodenheizung auch zum Kühlen in der Lage.
Effizienter heizen
Der Effizienz der Wärmepumpe hängt von der Temperaturdifferenz des Energielieferanten ab, also der Luft, des Erdreichs oder des Grundwassers, und der Wassertemperatur im Wärmeverteilsystem im Haus ab, sprich der Vorlauftemperatur der Heizung. Für ein effizientes Heizen und eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) ist eine möglichst geringe Temperaturdifferenz ideal. Das erklärt, warum sich besonders Flächenheizungen für Wärmepumpen anbieten. Ihnen genügen Vorlauftemperaturen zwischen 30 und 35 Grad, während Heizkörper meist über 50 Grad benötigen, teils sogar 70 Grad. Aufgrund der geringeren Temperaturdifferenz sind auch Erd- oder Grundwasserwärmepumpen effizienter als Luft-Wärmepumpen. Im Winter sind das Erdreich und das Grundwasser wärmer als die Außenluft.