Das dritte Trance-Mixtape wurde vor wenigen Wochen von Piet Blank und Jaspa Jones veröffentlicht. „WhatWeDoAtNight 3”entführt den Hörer in die Nacht und auf den Dancefloor.
Das Duo „Blank & Jones“ zählen seit vielen Jahren zu den Top-Akts elektronischer Musik in Deutschland. DJ- und Produzentenduo aus Köln zieht seit über 20 Jahren Fans des Trance, Chillout und Electronica mit ihren Mixtapes und Compilations in den Bann. Nun gibt es mit „WhatWeDoAtNight 3“ einen weiteren Teil ihrer Trance-Mixtape-Reihe.
Der Titel „WhatWeDoAtNight“ spricht bereits für sich selbst, doch wir wollten wissen, wie es eigentlich im „echten” Leben der beiden DJs und Produzenten aussieht. Sind die beiden Nachteulen oder Frühsaufsteher?
„Wir sind in der Zwischenzeit von beidem etwas”, erklären uns die Blank & Jones. „Natürlich ist die Nacht unser natürlicher ‚Lebensraum‘, in dem wir uns nach wie vor gerne bewegen – aber so ein früher Vogel zu sein ist manchmal auch sehr schön und bringt auch tolle kreative Schübe.”
Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, welche Musik sie selbst dabei hören: „Alles was wir auf unserer Chilltronica-Serie versammeln, hören wir auch sehr gerne nachts. Tagsüber lassen wir es meistens ruhig angehen mit Chill Out, Lo-Fi oder Nu-Disco Beats…”
Kreative Schübe gibt es also sowohl tags als auch nachts, aber gibt es denn auch einen bestimmten Ort, der die beiden besonders inspiriert hat? „Ganz klar: Los Angeles! Diese Stadt hat fast immer Stau und man braucht ewig von einem Ort zum anderen – aber nachts kann man auf diesen breiten Highways auf bis zu 6 Spuren wunderbar cruisen. Wir haben diese Momente in den Jahren 2006 bis 2012 entdeckt, während wir fast einmal im Monat in L.A. gespielt haben. Meistens haben wir in Flughafennähe geschlafen, da wir gleich mit dem ersten Flieger wieder weitermussten. Wenn wir dann um 1.00 Uhr zu den Shows in Hollywood unterwegs waren, hatte die Stadt immer eine ganz besondere Stimmung…”
Blank & Jones gelingt es auf jeden Fall, diese einzigartige Stimmung in ihrer Musik einzufangen. Das Besondere dabei ist oftmals die große Palette an Eindrücken und Stilrichtungen, die sie dabei hinterlassen. Zwischen Electronica, Dance Music, Trance, Ambient, Modern Classical oder Jazz – ihre Mixtapes erfinden sich immer wieder neu. „Wir sind schon immer offen für alle möglichen Musikrichtungen gewesen, wir entdecken auch ständig neue Musik. Manchmal ist das ‘alte-neue’ Musik wie z.B. JJ Cale, manchmal aktuelle neue Bands wie Bicep.” Und auch auf WhatWeDoAtNight 3 entdecken wir, nach dem eher ruhigeren Opener The Beach, schnell altbekannte Trancehits wie Storm, Lush oder Thunder, bei denen es nicht lange dauert, bis unsere Beine zappelig werden und auf den Dancefloor wollen.
Neben Eigenproduktionen sind Blank & Jones besonders auch für Compilations und Features mit anderen Artists berühmt und berüchtigt, wie beispielsweise die beiden Reihen so8os oder Milchbar. Dabei ändert sich auch die Herangehensweise und Rolle als Artists, wie die beiden uns beschreiben: „Bei so8os [so eighties] haben wir ganz klar die Fanbrille auf…da fühlen wir uns wie Kinder im Schokoladenladen. Wir sammeln Tracks und Mixes aus den 80ern, die wir selber damals gesucht, gehört oder gespielt haben, die bisher noch nicht digital verfügbar waren, sondern nur auf seltenen Maxi-Singles auf Vinyl zu finden sind. Das macht riesigen Spaß! Wenn wir mit Künstlern wie Robert Smith (The Cure) oder Bernard Sumner (New Order) Songs schreiben, versuchen wir, die beiden Welten zu vereinen und im besten Fall etwas spannendes Neues zu schaffen.”
„Piet und Jones in der Schokoladenfabrik” – so stellen wir uns jedenfalls die beiden im Studio vor. Parallel zu ihrer Arbeit als DJs und Produzenten haben die beiden, zusammen mit Andy Kaufhold, das Label soundcolours hochgezogen, ein hundertprozentiges Herzensprojekt: „Wir machen alles zu dritt. Wir haben keinen Angestellten, sondern packen auch die Vinylplatten in unserem kleinen Online Shop selber. Das macht großen Spaß, bedeutet aber auch, dass ein gutes Zeitmanagement wichtig ist. Wir wollen natürlich im Studio ganz unsere Ruhe haben, deshalb dauert es manchmal auch etwas länger bis wir in den Socials auf Fragen reagieren. Die Fans verstehen das auch, denn sie wissen ja, dass wir in erster Linie Musiker sind und nicht Influencer oder andere Menschen, die Socials als ihre wichtigste Aufgabe sehen. Wir lassen lieber unsere Musik sprechen.”
Dazu hat sich in den letzten Jahren auch viel in der Musikindustrie, besonders was elektronische Musik angeht, verändert. „DJs sind heute Popstars”, erzählen sie uns, „und auch die Musikbranche wurde durch Streaming nochmal komplett neu erfunden. Alle Regeln und Zwänge, die es früher gab (teure Musikvideos, Radiosender-Reisen, etc.) sind heute überflüssig, dafür sind Sachen wie Algoritmen und Hörerreichweiten sehr wichtig. So bleibt es spannend und wir haben immer wieder neue Möglichkeiten, unsere Musik den Menschen näher zu bringen.”
Mit „WhatWeDoAtNight 3“ lassen Blank & Jones unsere Electronic- und Trance-Herzen höherschlagen und entführen uns in eine nächtliche Welt voller lauter Straßen, bunter Lichter und tanzenden Menschen, wo die Musik allein für uns spricht.