Für Fahrzeuginsassen ist es ein Segen: Active Noise Cancelling im PKW sorgt dafür, dass Außenlärm nur noch sehr gedämpft im Innenraum ankommt. Das betrifft vor allem Motorensound und Abrollgeräusche der Räder. Zahlreiche Hersteller experimentieren damit, darunter auch Toyota, Ford, Lotus, der deutsche Autobauer Audi und der südkoreanische Konkurrent Hyundai.
Bei Audi kommen im Topmodell A8 unter anderem ein Verstärker zum Einsatz, vier ANC-Mikrofone im Fahrzeughimmel, sowie eine Gegen-schall-Anlage mit fünf Basslautsprechern, die in den Türen des Fahrzeugs versteckt sind. Auch ein Motorsteuergerät mischt unter der Fronthaube mit. Hyundai gibt an, dass mit seinem „Road noise active noise control” getauften System bis zu 50 Prozent weniger Lärm im Innenraum entsteht. Zum Einsatz kommen Sensoren, die Vibrationen messen, die beim Beschleunigen an der Karosserie entstehen.
Das soll Vorteile gegenüber den bislang standardmäßig eingesetzten Mikrofonen bieten. Der erste PKW mit Schallunterdrückung kam übrigens vom japanischen Hersteller Nissan im Jahr 1992. Seither wurde die Technologie verfeinert, ist aber in der Regel nur bei hochpreisigeren Modellen an Bord. Damit sich die Insassen wie auf Wolke Sieben fühlen. Fußgänger, Innenstadtbewohner oder Fahrradfahrer müssen weiterhin mit dem Krach der PS-starken Verbrennungsmotoren leben, können sich aber selbst notfalls mit entsprechenden Kopfhörern dagegen schützen. Ob das wirklich Sinn der Sache ist? Vermutlich nicht. Der Pionier Tesla verzichtet denn auch auf solche Technikspielereien. Dessen Elektromotoren sind prinzipbedingt flüsterleise.