Geplante Megastädte in verschiedenen Teilen der Welt wollen die Möglichkeiten des modernen Wohnens zeigen. Die Städte der Zukunft kombinieren dabei außergewöhnliche Architektur mit High-End-Technik.
Die Welt des Wohnens verändert sich. Heute bringen Smart Home und Vernetzung für viele Menschen mehr Komfort nach Hause. Noch einen Schritt weiter gehen Entwickler beim Entwurf moderner Großstädte. Komplett mit künstlicher Intelligenz gesteuerte Lebensbereiche und intelligenter Nahverkehr sollen futuristische Wohnkonzepte entstehen lassen. Kurze Wege zwischen Arbeit, Einkauf und Freizeit sind sehr oft die Ansprüche der Megacitys. Die Einbettung der neuen Städte in die Natur ist ein wichtiger Aspekt. Hier spielen Begrünung für gesunde Luft und natürliche Abkühlung eine wichtige Rolle. Das bekannteste Projekt dieser Art ist „The Line“ in Saudi-Arabien. Die riesige beeindruckende Hochhauswand mit verspiegelten Außenflächen ist ein Teil der Initiative „Saudi Vision 2030“. Dazu gehören weitere moderne Resorts und Wohnanlagen, wie die Stadt Aquellum im Golf von Akabar. Sie wird in einem Felsmassiv mit einer Höhe von 450 Metern gebaut. Die City soll neben Wohn- und Erholungsbereichen verschiedene Labors und Start-ups beherbergen. Die neuen Stadtkonzepte zeigen verschiedene Möglichkeiten des Wohnens für die nächsten Generationen. Die Entwickler beziehen bei der Konzeption der Städte der Zukunft wichtige Aspekte und aktuelle Entwicklungen ein. Dazu gehören lokales Klima, steigendes Bevölkerungswachstum und der Klimawandel. Smarte Technologien und erneuerbare Energien sollen bei der Schonung von Ressourcen helfen.
Toyota Woven City
Der Automobilhersteller Toyota will eine „Stadt der Zukunft“ am Fuße des japanischen Mount Fuji errichten. „Toyota Woven City“ soll 2.000 Einwohnern auf einer Fläche von 175 Hektar ein Heim bieten. Das Unternehmen will dort autonome Fahrzeuge, intelligente Technologien und robotergestütztes Wohnen testen.
Die Energieversorgung soll nachhaltig sein, wobei das japanische Unternehmen auf Solar und Wasserstoff-Brennstoffzellen setzt. In der Stadt sind nur emissionsfreie Fahrzeuge zugelassen. Bei der Entwicklung der smarten Stadt kooperiert Toyota mit dem dänischen Architekturbüro Bjarke Ingels Group.
Amaravati Andhra Pradesh
Die Pläne für die neue Hauptstadt des indischen Bundesstaates Andhra Pradesh sehen eine Fläche von 217 Quadratkilometern vor. Zwei Gebäude bilden dabei den Kern der Metropole: Die gesetzgebende Versammlung und der Komplex des Obersten Gerichtshofs. In der Umgebung findet man zahlreiche Gebäude für die Staatsverwaltung und Behörden.
Das Gelände wird durch ein definiertes Raster geprägt, das von zahlreichen Grünflächen und Wasserwegen durchzogen wird. Verwaltung, Wohnanlagen und gemischte Viertel sollen durch Photovoltaik mit Energie versorgt werden. Für den Transport kommen moderne Elektrofahrzeuge und Wassertaxis zum Einsatz. Beschattete Fahrrad- und Fußgängerwege verbinden die Bereiche und Plätze der Stadt. Die Planung des zentralen Bereichs von Amaravati stammt von der Agentur Foster + Partners in London.
The Line Saudi Arabien
Die Megastadt in Saudi-Arabien soll eine Länge von 170 Kilometern haben und 200 Meter breit sein. Mit einer Gesamtfläche von 34 Quadratkilometern auf verschiedenen Ebenen, sollen neun Millionen Menschen ein Zuhause finden. Die spiegelnde Außenfläche von „The Line“ soll den Eindruck erschaffen, dass Gebäude und Umgebung miteinander verschmelzen. Alle Bereiche sind voll klimatisiert und es kommt erneuerbare Energie für den Betrieb zum Einsatz.
Laut Planung sollen alle wichtigen Einrichtungen in der modernen City in fünf Minuten zu erreichen sein. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke mit autonomen Fahrzeugen soll die Bewohner in 20 Minuten von einem Ende zum anderen bringen. Mit im Konzept ist die Begrünung aller Bereiche von „The Line“.
Smart Forrest City Cancun
Die Stadt im Grünen in Mexiko soll sich über eine Fläche von 557 Hektar erstrecken und bis zu 130.000 Personen ein Zuhause geben. Das Konzept sieht Gebäude auf Basis neuester technologischer Innovationen vor. In den Parks, auf Gartendächern, und grünen Fassaden sollen 120.000 verschiedene Pflanzen wachsen.
Die smarte Metropole ist nicht nur Wohnzentrum. Ein Hightech-Campus soll Universitäten, Institute, Organisationen, Labors und Unternehmen in Smart Forrest City aufnehmen. Auf dem Gelände sind Forschungs- und Entwicklungszentren für Studenten und Forscher aus mexikanischen Universitäten geplant. Die Wissenschaftler sollen Fragen im Bereich ökologische Nachhaltigkeit und der Zukunft des Planeten in Cancun untersuchen. Das Konzept für die neue Stadt stammt vom italienischen Büro Stefano Boeri Architetti.
