Sprachlautsprecher: Wir hören auf Wort

Sprachlautsprecher: Wir hören auf Wort

Sprachlautsprecher schalten das Licht ein, regeln die Heizung, spielen Musik auf Zuruf und erfüllen so die Wünsche der Nutzer. Das haben die digitalen Butler schon heute drauf.

Alexa, schalte Fernsehen ein. Ein Satz wie dieser genügt, und das gesamte Wohnzimmer bereitet sich auf einen gemütlichen Fernsehabend vor. Das Licht dimmt sich, die Jalousien fahren nach unten, und der Fernseher geht auf dem Lieblingssender an. Was lange nur Science-Fiction war, ist heute Realität. Zwar fahren sie noch nicht durchs Haus und bringen Chips und Bier zum Sofa. Doch schon heute erfüllen Sprachlautsprecher verschiedenste Wünsche, während sie auf der Kommode, der Küchenarbeitsplatte oder dem Nachttisch stehen. Die Modelle sind mit dem Licht, der Heizung und dem Fernseher verbunden und haben große Teile Ihres Zuhauses unter Kontrolle.

Spracherkennung im ganzen Raum

Sprachassistenten sind eigentlich nichts Neues. Schon länger helfen sie auf dem Smartphone, dem Fernseher oder dem Navi im Auto. Sprachlautsprecher bringen die digitalen Assistenten nun auf ein ganz neues Komfortniveau. Denn mit ihnen müssen Sie nicht mehr auf einen Knopf drücken oder sich in direkter Nähe der Geräte befnden. Sprachlautsprecher können Befehle entgegennehmen, selbst wenn Sie sich am anderen Ende eines Raums befnden. Dafür haben sie mehrere Mikrofone integriert, die auf Signalwörter reagieren. Beim Sprachassistenten von Amazon ist es beispielsweise „Alexa“, bei Google „Okay, Google“. Erst wenn sie das Signalwort hören, leiten die Mikrofone das Gesagte in die Cloud weiter, wo es analysiert und verarbeitet wird.

Durch die freihändige Bedienung bieten sich die Assistenten zum Beispiel in der Küche an. Über „Okay, Google, spiele Musik“ beginnt etwa Musik von einem Streamingdienst wie Spotify zu spielen, während Sie abspülen. Oder Sie fragen beim Kochen nach einem Rezept: „Alexa, suche Apfelstrudel bei Chefoch.“ Sie können auch einen Wecker stellen, damit Sie nicht vergessen, die Eier aus dem Wasser zu nehmen. Dafür reicht ein Satz wie „Alexa, Alarm in vier Minuten“. Beim Kochen Filme oder Serien auf Zuruf zu schauen geht mittlerweile ebenfalls. Amazon bietet mit dem Echo Show einen Sprachlautsprecher mit integriertem Bildschirm. So gelangen Sie beispielsweise über „Alexa, spiele La La Land“ zum entsprechenden Film. Über Befehle wie „Anhalten“, „Fortsetzen“, „Zurückspulen“ oder „Lauter“ steuern Sie anschließend die Wiedergabe, ohne dass Sie zu kochen aufören, die Hände waschen und auf einen Knopf drücken müssen.

Sprechende Bildschirme und Smart-Home-Zentralen

Echo Show ist erst der Anfang, denn das Angebot wird immer vielfältiger. Zunächst war es in Deutschland nur Amazon mit seinem Assistenten Alexa, der sich im Sprachlautsprecher Echo und seinem kleinen Bruder, dem Echo Dot, befand. Mittlerweile hat Amazon das Produktsortiment um den Echo Plus erweitert, der zusätzlich eine SmartHome-Zentrale besitzt und direkt zu ausgewählten Geräten funken kann, zum Beispiel zu den intelligenten Lampen von Philips Hue. Mit dem Echo Spot gibt es außer dem Echo Show ein zweites Gerät mit Display. Mit seinem kleinen Bildschirm und der Weckerform bietet sich der kleine Assistent vor allem für den Nachttisch an.

Ärgster Konkurrent von Amazon bei der Sprachsteuerung ist Google. Mit Home und Home Mini hat Google in Deutschland bereits zwei Sprachlautsprecher auf den Markt gebracht. Mit dem Home Max soll zusätzlich ein größerer Lautsprecher folgen, der ebenfalls den Google Assistant integriert hat. Was zur Vielfalt der Sprachlautsprecher beiträgt: Auch andere Hersteller dürfen die Sprachassistenten von Amazon und Google in ihre Geräte einbauen. So müssen Sie sich nicht mit dem Sound der Sprachlautsprecher von Amazon und Google zufriedengeben. Vor allem die Mini-Lautsprecher Amazon Echo Dot und Google Home Mini sind nicht wirklich zum Musikhören geeignet. Wer nach besserer Klangqualität sucht, sollte sich die Sprachlautsprecher von Herstellern wie Sonos, Onkyo, Libratone oder JBL genauer anhören – und auch ansehen. Denn vielleicht finden Sie darunter ein Modell, das Ihnen optisch mehr zusagt als die Amazon- und Google-Speaker. Ein Lautsprecher mit Apples Sprachassistenten Siri stand zum Redaktionsschluss in Deutschland noch in den Startlöchern. Während er in den USA, Großbritannien und Australien schon erhältlich ist, soll der HomePod laut Auskunf von Apple erst im Frühjahr 2018 nach Deutschland kommen.

Sprachlautsprecher: Beim Abendessen entspannen

Egal, ob Sie sich für den Assistenten von Amazon, Apple oder Google entscheiden, der grundsätzliche Funktionsumfang ist ähnlich. So können Sie beispielsweise mit allen drei Assistenten für ein gemütliches Abendessen sorgen. Sie sagen zum Beispiel: „Okay, Google, spiele LoungeMusik“, damit der Sprachlautsprecher Musik zu streamen beginnt. Danach regeln Sie die Musik über Befehle wie „Okay, Google, mach ein bisschen leiser“. Damit auch das Licht passt, sagen Sie: „Okay, Google, mach die Hue-Deckenleuchte warmweiß.“ Falls das Licht noch zu hell ist, können Sie den Lautsprecher anschließend bitten: „Okay, Google, mach die Hue-Deckenleuchte dunkler.“ Und wenn Sie später während des Essens auf einen Film zu sprechen kommen und nicht mehr wissen, wie der Regisseur heißt, fragen Sie einfach: „Okay, Google, wie heißt der Regisseur von Pulp Fiction?“

Die Antwort kommt prompt: „Quentin Tarantino ist der Regisseur des Films Pulp Fiction.“ Damit die Assistenten von Amazon, Apple und Google solche Wissensfragen beantworten können, müssen Sie nichts weiter tun. Die Assistenten greifen für die Antworten auf das Internet zu. Viele andere Funktionen müssen Sie jedoch extra aktivieren, zum Beispiel um SmartHome-Systeme oder Multiroom-Systeme zu steuern.

Wenn Sie Ihr Smart Home per Sprache bedienen wollen, müssen Sie außerdem überprüfen, ob der Assistent überhaupt die Produkte Ihres Smart Home steuern kann. So gut wie bei den vernetzten Lampen von Philips Hue, die alle drei Sprachassistenten unterstützen, sieht es leider nicht überall aus. Am besten sprechen Sie mit einem media@home-Händler. Er weiß, welche Assistenten mit welchen Geräten funktionieren und ob es vielleicht eine Möglichkeit gibt, Ihre Geräte zu integrieren, obwohl sie nicht auf der Kompatibilitätsliste stehen. Er hat auch den Überblick über den Markt und kann Ihnen den Sprachlautsprecher empfehlen, der am besten Ihren klanglichen und optischen Ansprüchen entspricht.

Alexa bietet mehr als Sprachlautsprecher

Die größte Auswahl an kompatiblen Produkten existiert momentan bei Amazons Alexa. Mit dem Assistenten können Sie Smart-Home-Systeme wie Telekom Magenta SmartHome, eQ-3 Homematic IP, digitalSTROM und Busch free@home steuern, Heizungssteuerungen von Tado, Netatmo und Honeywell wie auch Haushaltsgeräte von Miele, Bosch und Siemens. Dazu kommt, dass Sie mit Alexa in der Lage sind, Multiroom-Systeme wie Sonos zu bedienen und in Zukunft zunehmend Fernseher.So schön die neuen Möglichkeiten mit Sprachlautsprechern auch sein mögen: Sie müssen heute dennoch aufpassen, wie Sie Befehle formulieren. Dank künstlicher Intelligenz sollen die Sprachassistenten jedoch immer besser werden. Schon jetzt sind die smarten Speaker aber nützliche Helfer im Alltag. Ist es nicht praktisch, wenn über den Satz „Alexa, gute Nacht“ das Licht im gesamten Haus ausgeht, sich alle Geräte ausschalten und die Heizung in den Sparmodus wechselt?

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