Vinyl-Fans können sich auf drei neue Plattenspieler 2025 freuen. Sie bauen auf den Erfolgen von klassischen Modellen auf und wollen deren Qualitäten wieder zum Leben erwecken.
So haben sich viele Analog-Fans einen neuen Technics-Plattenspieler gewünscht: Nur noch von fern an die „Disco“-Plattenspieler der legendären „1200/1210“-Familie ab 1970 erinnert. Und innerlich mit all den technischen Finessen gerüstet, die seit dem Comeback der Japaner auf dem Vinyl-Markt ihre neue Dreher-Generation auszeichnen. Genau so tritt der brandneue „SL-1300G“ auf. Der 3.000-Euro-Spieler verströmt eine Aura noblen Understatements. Ohne „Pitch“-Regler und Stroboskop-Leuchte. Doch sein Antrieb blieb im Prinzip der gleiche wie beim 75 Jahre alten Urahn „SP-10“: Direkt. Die Plattentellerachse entspricht der Motorachse. Allerdings verfeinerten die Technics-Techniker den Antrieb in der aktuellen Generation nochmals erheblich. Nachdem sie in der Comeback-Riege ab 2016 schon etliche Kinderkrankheiten des Direct-Drive geheilt hatten. Stichworte: Vibrationen, Polruckeln. So dreht jetzt ein eisenkernloser Motor seine Runden, aus denen das Rastmoment oder Polruckeln nahezu vollständig verschwunden sein soll. Eine bei allen Elektromotoren entscheidende Rolle spielt die Steuerung, sprich die Kontrolle und Korrektur der Drehzahl. Die integriert Technics jetzt auf digitaler Ebene in sein Delta-Sigma genanntes Antriebskonzept.
Traumwerte im Messlabor
Dies führt zu wirklich überragenden Messergebnissen. In Tests ermittelte die Fachpresse Gleichlaufschwankungen von weniger als 0,05 Prozent. Und auch beim Rumpelabstand – grob gesagt der Abstand zwischen Störgeräusch bei Betrieb und Ruhe – legte der Technics absolute Traumwerte vor. Nun ist der Antrieb beim Analog-Laufwerk das eine, der Tonarm das andere. Und auch hier gibt der effektiv 230 Millimeter lange, traditionell s-förmig gebogene Aluminium-Ausleger keinen Anlass zum Tadel. Die kardanischen Lager haben keinerlei Spiel. Dank per Überwurfmutter abnehmbarer Headshell, mehreren Gegengewichten und vor allem einer grandiosen Tonarmhöhen-Einstellung, bleibt man bei der Tonabnehmer-Bestückung nahezu frei. Mit diversen exzellenten Pickups bestückt, erreicht der Technics „SL-1300G“ klanglich High-End-Regionen. Dieses noch bezahlbare Laufwerk spielt mit herausragender Ruhe, ohne auch nur ein Gran musikalischer Intensität preiszugeben. So bringt man historischen Ruhm in die Zukunft.
Der japanische Plattenspieler arbeitet mit Direktantrieb und besitzt einen bürstenlosen Gleichstrommotor. Er spielt wahlweise Platten mit 33, 45, 78 U/min.
Mit Direktantrieb aus Deutschland
Auch bei Dual hat sich nach wechselvoller Geschichte vieles zum Guten gewendet. Nun führt die deutsche Traditionsfirma auch wieder einen bezahlbaren Plattenspieler mit Direktantrieb. Damit erinnert der „CS 618Q“ an einen legendären Urahn. 1976 war der Dual „CS 701Q“ der erste Plattenspieler mit Direktantrieb aus deutschen Landen. Nach wechselhafter Geschichte feierte dann auch Dual anno 2024 Wohlklang-Comeback unter anderem mit dem Vollautomaten „CS 529“. Äußerlich gleichen sich die beiden in Schwarz und Braun lieferbaren „CS 529“ und „CS 618Q“ stark. Die MDF-Zarge weist die gleichen Außenmaße auf, auch der Drehknopf vorne rechts zum Einstellen der Geschwindigkeit ist der gleiche. Der effektiv 221,5 Millimeter lange, gerade Tonarm mit der proprietären Headshell kommt inklusive des vertrauenerweckenden Lagers aus der gleichen Produktionsstätte. Die steht bei Dual inzwischen in Taiwan, wo nachweislich auch feinmechanisch beste Arbeit abgeliefert wird.
Auch beim ersten Direkttriebler der neuen Dual-Generation. Nur eben jetzt deutlich moderner mit eisenlosen Luftspulen konstruiert und mit doppelter Abschirmung. Die Fachpresse attestierte dem quarz-stabilisierten und geregelten Antrieb gute Gleichlaufwerte unter 0,1 Prozent Schwankungen, vor allem aber ausgezeichnete Werte für die Rumpelabstände. Gleichfalls sehr gut schlug sich der eingebaute Tonabnehmer „Ortofon 2M Blue“ und der eingebaute Phonovorverstärker. Dieser macht den „CS 618Q“ zum Topangebot für Neueinsteiger, deren eigener Verstärker keinen Phono-Eingang mehr hat. Denn für sein Geld liefert der erste Direkttriebler der neuen Dual-Generation eine erstklassige Leistung ab. Der eingebaute Tonabnehmer samt Vorverstärker machen aus dem „CS 618Q“ einen Preis-Leistungs-Hit. Wie weiland der Urahn „CS 701Q“.
Das Direktantriebskonzepte von Dual hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Der laufruhige Antrieb hält die Tellerdrehzahl absolut exakt und arbeitet dabei völlig geräuschlos. Die Qualitäten des vollkardanischen Präzisionstonarms werden mit dem Ortofon 2M Blue verbessert.
Riemenantrieb in drei Varianten
Auch der Pro-Ject „T1“ setzt gleichfalls eine Ahnenreihe fort, die mit dem ersten Pro-Ject Plattenspieler 1992 begann: Die Österreicher, mit Fertigung in Tschechien, lieferten von Beginn an solide Analogtechnik zum Kampfpreis. So enthält der riemengetriebene Spieler keinerlei Plastikteile. Der Plattenteller ist aus Glas, der „T1 EVO“ Tonarm ist komplett aus einem Stück Aluminium gefertigt. An dessen Headshell fährt der bewährte Einsteiger-Abtaster „Ortofon OM 10“, der später problemlos gegen einen höherwertigen Pickup getauscht werden kann. Der media@home-Händler hat hier sicher Tipps.
Der präzise Riemenantrieb mit geregelter Gleichlaufstabilität und elektronischer Geschwindigkeitsumschaltung arbeitet mit 33 oder 45 U/min. Ein resonanzdämfendes Subteller Design wurde mit einem schweren resonanzfreien Plattenteller aus Glas kombiniert.
„T1 EVO“ gibt es in drei verschiedenen Varianten. Das Basismodell „T1 EVO“ hat keinen PhonoPre eingebaut und gehört an einen Phono-Eingang am Verstärker. Der „T1 EVO Phono“ hat den Phono-Vorvorverstärker eingebaut und kann somit an einen üblichen Hochpegel(line)-Eingang aufspielen. Der „T1 EVO BT“ hat dann noch einen Bluetooth-Sender an Bord für drahtlose Verbindung zu Kopfhörer, Lautsprechern und Verstärker.