Im Bereich der Over-Ear- und der On-Ears-Kopfhörer tut sich einiges. In Verbindung mit einem Kopfhörer-Verstärker lässt sich den Sound aufwerten.
Der Beyerdynamic „Aventho 300“ steht für die jüngste Generation geschlossener Hörer mit High-End-Ambitionen. Schon äußerlich überzeugt er mit tadelloser Verarbeitung und einem wirklich hohen Tragekomfort. Existenziell nötig, denn er umschließt die Ohrmuschel komplett und schottet sie gegen die Außenwelt ab. Da kann das Binnenklima rund ums Trommelfell schon mal schweißtreibend erhitzen und der Druck auf den Schädel nerven.
Die Wireless-Over-Ear-Kopfhörer setzen auf dieselben in Deutschland gefertigten Treiber, welche auch in den Sennheiser-Studiokopfhörern für exzellenten Klang sorgen. Mit der „Dolby Head Tracking Technologie“ und neuesten Codecs erlebst du einmaliges 3D-Audio.
Nichts dergleichen beim „Aventho 300“: Der fühlt sich noch nach Stunden sehr weich und angenehm an. ANC- und Transparenzmodus lassen sich wie Lautstärke und Titelwahl am Hörer steuern, mit der App kann man den Bluetooth-Hörer zudem per 5-Band-Equalizer soundmäßig trimmen, Headtracking zuschalten und das ANC in fünf Stufen anpassen. Beachtlich ist der 3-D-Effekt (Spatial Audio), mit dem Dolby-Atmos-kodierte Filme und Musik zum besonderen Erlebnis werden. Der Autor schätzte besonders, dass der Effekt nicht vorder-gründig überspektakulär, sondern schön zurückhaltend und subtil wirkte.
Mehr Spaß auf Dauer
Langes, entspanntes Hören: an der heimischen Anlage steht einem da möglicherweise gute Zuspiel-Elektronik und ein Verstärker mit einem kraftvollen Kopfhörer-Ausgang zur Verfügung. Gut, man hängt eventuell noch an einem Kabel, weil der alte, aber gut klingende Kopfhörer noch keine drahtlose Bluetooth-Übertragung gestattet. Aber mal davon abgesehen, dass man sich um Akku-Laufzeiten für die inzwischen auch bei In-Ears reiche Elektronik keine Gedanken machen muss: Da ist doch viel mehr Saft und Kraft drin, und mehr Feinheiten sind auch im Spiel, als etwa im Vergleich mit dem teuren Smartphone und dessen Beipackhörern. Dass man mit den technisch oft billigen Stöpseln selten einen klanglichen Blumentopf gewinnen kann, wird jeder media@home-Händler sofort bestätigen. Deshalb zeigten wir einige Alternativen. Doch auch mit den in Smartphones heutzutage eingebauten Digital-Analog-Wandlern (DACs) und erst recht mit den verbauten Verstärkern (Amplifier) ist selten Staat zu machen. Der allgegenwärtige Rotstift lässt hier allenfalls billige 0815-Standardlösungen im Cent-Bereich zu. Doch die fortschreitende Digitalisierung sorgt für – zumindest theoretisch – immer höhere Auflösungen. Und es bleibt die Tatsache: Schwache Verstärker verzerren im oberen Lautstärkebereich, und Verzerrungen nerven zuerst, tun dann weh und vergällen einem schließlich die Musik. Wer jemals einen ordentlichen Kopfhörer von einem starken Kopfhörer-Verstärker angefeuert gehört hat, will nie wieder zu schlechten Klängen zurück. Nur: Solche Kombis sind selten tragbar. Doch längst gibt es Lösungen, die für überschaubaren Aufwand deutliche Klangfortschritte bringen. Wir reden hier von DAC/Verstärkerkombis speziell für Kopfhörer-Musikgenuss unterwegs.
So richtig Power
Fein raus ist, wer einen DAC/Amp mit eigener Stromversorgung hat. Ein Netzanschluss erübrigt sich natürlich, damit wären der Mobilität sehr enge Grenzen gesetzt. Aber mit Akkupower lässt sich auch unterwegs Dampf machen. Der 10 x 1,5 x 7 Zentimeter große, 132 Gramm schwere „hip-dac 3“ von iFi hat so einen Akku an Bord. Und das heißt, für ein wenig Komfort-Einbuße bekommt man gewaltig mehr Sound.
Sogar an hochohmigen Kopfhörern (dazu zählen die meisten Home-HiFi-Hörer) liefert der iFi reichlich Saft. Und sein 15-Kern-Prozessor an Bord lässt ihn auch extrem hochauflösende Digitalformate bis PCM 32 Bit/768 Kilohertz und DSD 256 verarbeiten. Grandios.
Unauffällige Lösungen
Die anderen drei Vorschläge beziehen sich auf die normale Hörsituation in der Bahn, im Fitnessstudio, beim Joggen oder sonst wie unterwegs. Da sollte der DAC/Amp natürlich sehr klein, sehr leicht ausfallen, seinen Strom aus dem Smartphone beziehen, ohne schweren eigenen Stromspeicher.
Mobile Kopfhörerverstärker
Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass dann nur niederohmige Kopfhörer (die meisten In-Ears) auch wirklich unverzerrt laut spielen. Die Lösungen von Aune, hiBy und iBasso haben sich allesamt im so zugeschnittenen Test bewährt. Leichte Unterschiede in der Technik und Ausstattung fallen nicht stark ins Gewicht, solange die klangliche Performance stimmt. Und das tut sie bei allen.