Anfangs wurden sie noch belächelt. Inzwischen sind In-Ear-Kopfhörer längst zu kleinen Technologie-Trägern gereift. media@home präsentiert fünf In-Ear-Kopfhörer Sommer 2025.
Kein Style-bewusster User von Apple-Produkten würde an seine Ohren etwas anderes lassen als die Apple „AirPods“. Die Pro-Versionen sind State of the Art. Jetzt soll die vierte Generation der „AirPods“ eine Preiskategorie darunter ebenfalls für entspannte Gemüter sorgen. Sie sind „offen“ gebaut (E nglisch: open ear design), das heißt, der Gehörgang bleibt offen, die Luft kann besser zirkulieren. Das bietet in puncto Hygiene und Komfort einige Vorteile gegenüber geschlossenen, ohrverschließenden Modellen. Apple bietet die „AirPods 4“ mit und ohne „Active Noise Cancelling“ an. ANC ist bei Hörern dieser Bauart nochmals erheblich anspruchsvoller – es funktioniert ja mit gegenphasig zum Nutzsignal gemischtem Außenlärm.

Die vierte Generation der iPhone-Hörer mit Open-Ear-Technik. Die „Airpod 4“ werden mit und ohne „Active Noise Cancelling“ angeboten.
Es erstaunt, wie gut der Smartphone-Pionier die Elektronik dafür hinbekommen hat. Die kann schließlich noch Kopfbewegungen detektieren und das Klanggeschehen dementsprechend manipulieren (Headtracking, Spatial Audio). Sie erkennt, wenn ein anderer Mensch den Hörer anspricht und vieles mehr. Das meiste freilich nur im Verbund mit anderen Apple-Komponenten. Gerne auch drahtlos versorgen entsprechende Ladeschalen, auch von der „Apple Watch“, die Elektronik mit Akkustrom. Im Einklang mit der ausgeklügelten Akustik-Konstruktion ergibt das bassreiche, schön transparente und höhenstarke Klänge.
Neues Flaggschiff
Bowers & Wilkins steuert sein neues In-Ear-Flaggschiff „Pi8“ klanglich an die Spitze. Die als Lautsprecher-Spezialisten groß gewordenen Engländer vereinen kompromisslose Technik, hochwertige Materialien und attraktives Design zu einem High-End-Hörer, der nicht nur Werbeträger, Fußball-Legende und Mode-Ikone David Beckham überzeugen soll. 12-Millimeter-Treiber mit Kohlefaser-Membranen sollen eine unverzerrte Klangqualität liefern, wie sie sonst Over-Ear-Hörern vorbehalten bleibt.
Flaggschiff-In-Ear vom Boxen-Spezialisten Bowers & Wilkins wurde für Musikliebhaber entwickelt. 12-Millimeter-Treiber mit Kohlefaser-Membranen liefern Top-Sound.
Für die entsprechende Energie der Bord-Elektronik sorgt das Ladecase, das auch als Bluetooth-Transmitter für alle möglichen Quellen fungiert. Das funktionierte im Test tadellos. Wie auch das ANC, das allerdings nicht wie bei mancher High-End-Konkurrenz adaptiv arbeitet oder sich regeln lässt. Der „Pi8“ ist definitiv für Musikliebhaber gebaut, die das klanglich Beste wollen. Und der bis in hohe Lautstärken glasklare und volle Sound des Briten zählt zur absoluten Weltklasse.
Ruhiger Komfort
Bose und ihr Namensgeber Dr. Amar Gopal Bose zählen zu den Pionieren des ANC. Und die Firma aus Boston, Massachussets, hat die Umweltgeräusch-Unterdrückung seit den 1990er Jahren stetig weiterentwickelt. So gehört auch die Ruhigstellung in den Bose „QuietComfort Ultra“-Ear-buds zu den wirkungsmächtigsten am Markt. Zudem lässt sie sich individuell per App auf die Bedürfnisse des Nutzers einstellen.
Ein bahnbrechender, räumlicher Klang für ein noch immersiveres Hörerlebnis. Erstklassiges Noise-Cancelling und ein abgestimmter Klang. Design, das sich gut tragen lässt.
Die bordeigene Elektronik kann darüber hinaus einen verblüffenden drei-dimensionalen Raumklang zaubern, der schon fast an Lautsprecher-Wiedergabe heranreicht. Die Headtracking-Funktion sorgt dafür, dass sich Bühnenmitte unabhängig von der Kopfstellung immer in der Mitte befindet. Der Sound wirkt vor allem bei Rock und Hip-Hop impulsiv und bass-gewaltig, die Abbildung gerät wunderbar räumlich und weit.
Erschwingliche Klangkunst
ANC, Transparenzmodus, 5-Band-Equalizer, Multipoint und Gestensteuerung baute auch Sennheiser in den „Accentum True Wireless“ ein. Das erfreulich kompakt geratene Lade-Case kann drahtlos oder per USB-C-Kabel die Akkus füllen, die dann bis 18 Stunden Laufzeit durchhalten sollen. Der „Accentum True Wireless“ rundet Sennheisers In-Ear-Programm nach unten ab, was im Umkehrschluss heißt, dass er von vielen technischen Fortschritten seiner teureren Brüder profitiert.
Die Kopfhörer verbinden mit Musik mit der Welt darum. Das offene Design sorgt für eine natürliche Wahrnehmung der Umgebung.
So verfügt er auch über die hauseigenen 7-Millimeter True-Response-Wandler, die bekannt sind für eine exzellente Abbildung des gesamten Frequenzspektrums. So überzeugt der mit 5,7 Gramm pro Kapsel auch recht leichte Hörer klanglich auf ganzer Linie. Das luftige und frische Klangbild zeichnet ihn auch gegen-über der meist eher mild und brillanzarm abgestimmten Konkurrenz aus.
Auffällige Steuerung
Das äußerlich Auffälligste am JBL „Live Beam 3“ ist sein Ladecase. Das sorgt wie schon beim viel teureren „Tour Pro 2“ vor zwei Jahren für Aufsehen dank seines Displays, das auch als Bedienfeld dient. Da-mit kann man mal so eben die Lautstärke regeln, den zehnbändigen Equalizer zur individuellen Klangjustage aktivieren oder das ANC in mehreren Stufen schalten. JBL nennt es „True Adaptive Noise Cancelling“. Vier eingebaute Mikrofone im Hörer erfassen den Umgebungs-Radau und eliminieren ihn wahlweise nahezu komplett oder lassen bestimmte Geräusche durch.
Individuellen Sound ohne auf das Telefon zu schauen: Dazu gibt es die Steuerung am Smart-Charging-Case der kabellosen Noise-Cancelling-Ohrhörer „JBL Live Beam 3“ mit Hi-Res-Audio.
Wer will, kann sich via Display auch über auf dem Smartphone eingehende Nachrichten informieren lassen. Die Klangabstimmung ist eher warm und milde, mit gut verträglicher Betonung der tiefen Frequenzen. Die Raumklang-Simulation mit den Grundeinstellungen Musik, Gaming und Film ist zwar noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber der Effekt ist doch jeweils hörbar und macht was her.